Spurenwechsler und die schwindelerregenden Höhen gigantischer Häuserschluchten - Kuala Lumpur

 

Beitrag Nr. 39

 

Moin Moin aus Melaka!

Wir grüßen Euch heute aus der historischen und wahrlich wundervollen Stadt Melaka, alternativ auch Malacca genannt, die über viele Jahre eine der bedeutendsten Hafenstädte Südostasiens zwischen Europa  und Ostasien  gewesen ist und nach wie vor die exotisch-historische Assoziation von Abenteuer, Piraterie und kolonialen Raubeinen weckt. Diese wundervolle, heute mit malaiischer Kultur gespickte und glänzende Stadt stellt wahrlich einen weiteren Höhepunkt einer jeden Malaysia-Reise  dar. Sie wird kommende Woche Gegenstand unserer Betrachtung sein, wenn wir versuchen die Schätze und Profanitäten, aber auch die Atmosphäre dieser ehemaligen Kolonialstadt erlebbar zu machen. Wir haben hier derweil außerhalb des historischen Zentrums unser Domizil in einer Hochhausoase aufgeschlagen, lassen es uns im Wechsel von Stadtbesuchen und Pooltagen gut gehen und wollen heute auf die Hauptstadt blicken: Kuala Lumpur.

 

Wie viele zuvor von uns besuchte Städte in Malaysia  durch den Zinnboom und seine strategische Lage im Indischen Ozean  reich und groß geworden, steht Kuala Lumpur  mehr als andere Orte der Malaiischen Halbinsel  neben seiner Historie auch und vielleicht vor allem für seine dynamische Moderne. Wer Kuala Lumpur  hört, der hat neben dem für Malaysia  obligatorischen Verweis auf seine kulturelle und ethnische Vielfalt vor allem die Petronas Towers, auch Zwillingstürme  oder Twin Towers  genannt, im Kopf. Und auch wenn die einst höchsten Gebäude der Welt nach wie vor in der Höhe hier alles überragen und uns diese zwei silbernen Wolkenkratzer schon beim hinaufschauen Schauer über den Rücken treiben, so ist doch die Stadt auch ansonsten eine beeindruckende Metropole mit reger Bautätigkeit (in die Höhe) und zahlreichen Höhepunkten. In zahllosen Straßenschluchten erkunden wir die spannende Stadt mit ihrem Mix aus alt und neu, die selbstredend auch kulinarisch eine Schatztruhe ist...

 

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In der Altstadt von Melaka, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Nachtmärkte, Straßenmärkte und reichlich kulinarische Genüsse...

Wir schlagen unser Lager zunächst an der historischen Gründungsstätte Kulala Lumpurs  auf, damals freilich noch unter gänzlich anderem Namen und unter anderen Vorzeichen... Im heute indisch-malaiischen Viertel, zentral zwischen der wundervollen Masjid Jamek - Moschee  einerseits, der Masjid India - Moschee andererseits, am Zusammenfluss der leider extremst verschmutzten Flüsse Gombek  und Klang  gelegen, treffen moderne S-Bahntrassen, Hochbahnen und Brückenpfeiler auf indisch-malaiische Storehouses, Marktstände und Hotels. Indische Restaurants - von jetzt an unsere Frühstücksbastionen mit Thalis, Dosas oder Rotis -, malaiische Foodcourts  und die obligatorischen McDonalds-Filialen  reihen sich hier zahlreich aneinander, indische Sariläden und malaiische Stoff- und Kleidergeschäfte wechseln sich mit hochaufgeschossenen Häusern zahlreicher Banken ab. Smartphoneläden, Gewürz- und Gemüsestände sowie Schmuckverkäufer suchen nebeneinander ihre Existenz und scheinen sie tatsächlich irgendwie zu finden. Alles hier ist in Bewegung, zeigt sich dynamisch, geschäftig und chaotisch.

 

Wer selbst zur Ruhe kommt in diesem Kiez, der sieht den Existenzkampf der Armen und Verzweifelten, sieht die wohlgenährten, selbstbewussten Anzugträger und den reichlich schuftenden Rest. Derjenige realisiert vielleicht den Wahnsinn der modernen Welt, ihre irrsinnige und oft sinnentleerte Art zu sein. Sie ist hier mehr als anderswo asiatisch-malaiisch geprägt, mit dem Wahnsinn bei uns aber durchaus vergleichbar...

 

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Blick auf die Jamek-Moschee, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
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Hochbahnen und Häuserschluchten, in Kuala Lumpur geht oft chaotisch zu, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
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Glitzernde und glänzende Fassaden am Medan Pasar - hier wurde die Unabhängigkeit ausgerufen, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Nach zuletzt beschaulichen Städtchen und geruhsamen Aufenthalten ist Kuala Lumpur  also mal wieder eine echte Metropole und eine ordentliche Anstrengung für uns. Denn selbst wenn es hier auf dem Thermometer gerade nicht mal so heiß ist, wie in Deutschland, so fühlt es sich doch an, wie in der Sauna... Wir arbeiten uns also schweißnass durch das Straßengewirr, weichen den Autos aus, sprinten über befahrene Trassen, die für Fußgänger nicht gemacht sind, und lassen uns gleichwohl treiben bis uns der permanente großstädtische Lärm einfach zu viel wird... Vor allem zieht es uns zunächst nach Chinatown, das gleich an unseren eigenen Kiez grenzt. Mal hierhin, mal dorthin. Neben einzelnen Sehenswürdigkeiten wie Tempeln oder Kirchen sind natürlich vor allem die Märkte, Garküchen und Restaurants wie immer ein Ziel. Und das gilt hier vor allem nachts, wenn alles leuchtet und dampft, wenn die Märkte bevölkert sind und die Gerüche von Stand zu Stand immer mehr betören... Trotz all der Vielzahl an Menschen und dem chaotischen Gepräge erscheint es uns hier dennoch fast angenehm relaxed, man läßt uns in Ruhe, die Menschen sind freundlich entspannt und man kann sich in aller Musse umschauen. Asien ist toll hier.

 

Wir laufen die nähere Umgebung ab, besuchen Sehenswürdigkeiten und historische Plätze und stöbern in den mehr als interessanten Auslagen. Natürlich probieren wir uns durch die malaiische Hauptstadtküche und finden auch hier ein ganz spezielles Himmelreich bei dem chinesisch-stämmigen Malaiien Steven, der sich selbst für viel jünger aussehend hält, als er ist und das auf den Reisschnaps seiner Mutter zurückführt, den er uns umsonst reichlich einschenkt. Von ihr stammt auch das Rezept unseres heutigen kulinarischen Highlights: Tom Yum  (sauer-scharfe) oder auch eine klare Suppe  mit den bis dato besten und aromatischsten Dumplings Malaysias - so viel steht fest... Aber auch sonst essen wir hier nicht schlecht, Vielfalt und Qualität bleiben bemerkenswert, auch wenn wir anderswo in Malaysia  schon unsere Favoriten ausgemacht haben... Und die sind schwer zu schlagen!

 

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Kuala Lumpur ist (auch) eine Stadt der Szene-Cafés und Outdoorrestaurants, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
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Es gibt eine Reihe von interessanten Nachmärkten in KL, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
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Chinesische clay pot-Gerichte sind beliebt - Zubereitung der Speisen in Keramiktöpfen auf offener Flamme, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Natürlich besuchen wir auch in Kulala Lumpur  die zentralen Sehenswürdigkeiten. Während wir den hinduistischen Mahamariamman Tempel, den ältesten hinduistischen Tempel der Stadt, durch seinen beeindruckenden und bunten Gopuram, den Torturm, betreten - der Gopuram  symbolisiert den Berg Meru, den Sitz der Götter, werden wir von einem eindringlichen musikalischen Mantra  empfangen, das uns sogleich gefangen nimmt, in eine exotische Welt indisch-orientalischer Klänge. Wir werden Zeugen einer stimmungsvollen religiösen Prozedur, in welcher Gläubige von halbnackten Priestern mit bemalter Stirn gesegnet werden, Priester im gesamten Tempelareal Gottheiten opfern und reichlich Räucherstäbchen verbrannt werden. Andere telefonieren in der Ecke mit dem Smartphone, wieder andere erklären den Touristen was hier gerade passiert und welche Bedeutung die wunderschönen Blumenkränze haben. Überall läuft man durch den aromatischen Räucherstäbchenqualm oder man riecht den betörenden Duft der Blumen... Der mit üppigen Götterfiguren und Helden der hinduistischen Religion ausgestattete Tempel ist ein sehenswertes Erlebnis und eine eingehende sinnliche Erfahrung für jeden, der das noch nicht zuvor gesehen hat. Flötentöne und Trommelrhythmen begleiten uns noch bis auf die Straße hinaus, als wir unsere Schuhe anziehen und das Götterhaus wieder verlassen...

 

Ein paar Meter weiter betreten wir einen chinesischen Tempel, der sich von denen in George Town  oder Ipoh  kaum unterscheidet... Hier herrscht gerade Stille. Allein die Inbrunst der hier Betenden ist beeindruckend. Ich beobachte eine Frau, die auf Knien vor den chinesischen Götterfiguren hockt, Stäbchen verbrennt und mit zwei bananenartig gebogenen Hölzern auf dem Boden hantiert. Sie wirft sie immer wieder auf die Fliesen vor ihr, scheint sie  - die Götter - zu befragen, interpretiert die Lage der Hölzer als deren Antwort und bedankt sich am Ende artig beim Orakel... Das Ergebnis scheint klar zu sein, sie verlässt zielstrebig das Haus. Was mag ihr Anliegen gewesen sein? Ob das Ritual ihr helfen wird? Eine völlig andere Welt als drüben zeigt sich hier und gleichfalls ist auch sie uns völlig fremd. Sie relativiert alles, was wir selber kennen und stellt es auch in Frage - man kann auf sehr unterschiedliche Weisen leben, kann sich in der Welt auf unterschiedlichste Art verankern... In den kommenden Tagen wollen wir uns dem Islam ein weiteres Mal eingehender widmen...

 

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Der Gopuram des Mahamariamman Tempel beeindruckt auch nachts, Kulala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
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Nachdem man durch den Gopuram hindurchgegangen ist, steht man vor dem eigentlichen Tempelgebäude, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
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Die Götter antworten immer, man muss es nur zu interpretieren wissen... Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Die große Metropole, die in den Himmel wächst - Kuala Lumpur

Kaum etwas steht mehr für die Stadt und kann als ihr unbestrittenes Wahrzeichen bezeichnet werden; Ihre höchsten Gebäude, die Petronas Towers, die die Einwohner der Stadt bis heute stolz machen. Als sie 1998 fertiggestellt wurden, galten sie mit gut 452 m als die höchsten Gebäude der Welt, was ein wenig geschummelt ist: Diese Ehre konnten sie nur erlangen, wenn man ihre langen Aufsätze mitgemessen hat - es kommt eben darauf an, wie man misst und was man bewertet... Aber wen hier interessierte das damals oder heute!? Es hat ohnehin nicht lange gedauert, dann sind die Zwillinge, die auf 170 m Höhe durch eine Brücke miteinander verbunden sind, von noch gigantischeren Wolkenkratzern anderswo abgelöst worden. Heute sind sie - je nach dem, wen man fragt - gerade mal noch in den Top 10... Es ist dennoch eine Pflichtveranstaltung sich diesen zwei imposanten Stahlkolossen hier in Kuala Lumpur  zu nähern, denn von weiterer Entfernung aus sieht man sie bei guter Sicht natürlich sowieso... Da wir es ja mit der Höhe nicht so haben, ist ihre Besuchsplattform - genau wie die all der anderen Giganten - zwar keine Option für uns, aber wir möchten schon gern mal zu ihren Füßen gestanden und ein Gefühl für ihre Dimensionen bekommen haben.

 

Wir machen uns also auf zur Hochbahn und fahren zum einige Stationen entfernten Kuala Lumpur City Center (KLCC), ein riesiger Komplex von Einkaufszentren und Malls, an das sich ein ebenso beeindruckender Park mit gleichem Namen anschließt. Überhaupt regiert in dieser Gegend der Kommerz, reiht sich ein Shoppingparadies an das nächste, findet man ein Multikomplexkino nach dem anderen - und eben Hochhäuser satt, die man in Berlin  in diesen Höhen und dieser Menge jedenfalls vergeblich sucht - ist ja vielleicht auch ganz O.K. so. Im wirtschaftlichen und ziemlich schluchtenlastigen Zentrum der modernen Stadt regieren Stahl, Beton, Glas und Marmor - und das Geld. Was davon könnte uns wirklich nachhaltig anmachen?

 

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Am Ende des Kuala Lumpur City Center Parks hat man eine schönere Perspektive der Petrona-Towers. Und ja: Nach diesem Bild hat der Platzregen begonnen... Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
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Aber auch der weitere Blick aus dem KLCC Park heraus ist beeindruckend, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
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Die Verbindungsbrücke der Twin Towers, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Wir steigen den entsprechenden Station aus und laufen beim Treppenaufgang aus dem Untergrund direkt auf die Petronas  zu. Wir werden ihrer zunächst durch ihren Schatten und ihre dominierende Präsenz bewusst, jedenfalls spüren wir, dass da was ganz Großes steht - über uns... Noch bevor wir sie also sehen, spüren wir sie irgendwie. Als ich aufblicke muss ich mich festhalten, ein wuchtiger Schwindel erfasst mich, ich verliere kurz die Kontrolle - meine Höhenangst meldet sich mal wieder... Ich brauche ein paar Sekunden, bis ich mich an die Höhe gewöhnt habe. Wow, wie hoch ist das denn? Ihre über mir thronende, gewaltige Größe presst mich irgendwie nieder, ich schwanke. 'Lass uns Abstand gewinnen', denke ich, von hier aus hat es keinen Sinn... Wir laufen in den Park.

 

Als wir uns mitten in dem schönen KLCC-Park  bewegen, ein annähernd ovales Areal mit ordentlichen Ausmaßen, das komplett von Hochhäusern umgeben ist, gelingen uns bessere und entspanntere Blicke auf die Zwillingstürme. Sie sind gigantisch, sind beeindruckend und irgendwie furchteinflößend. Warum baut der Mensch nur solche Häuser? Wir machen eine Runde im Grünen, laufen in ein paar der Malls hinein - hauptsächlich um uns ein wenig abzukühlen - und trinken in einem Café etwas Kaltes. Was immer es hier an Produkten gibt - wir brauchen es nicht... Über den Bintang-Walkway, eine komplett überdachte und ziemlich lange Fußgänger-Gangway quer über ein vielbefahrenes Straßen- und Gebäudechaos, laufen wir fast bis zum gleichnamigen Stadtteil Bukit Bintang, in dem wir später noch ein paar Nächte verbringen werden. Wir blicken von oben auf das unter uns fließende Blech, haben mehrere Abzweigungsmöglichkeiten in noch größere Shoppingmalls und beschließen irgendwann, den Rückweg anzutreten... In Chinatown  oder besser: In den angrenzenden Straßenzügen unseres Hotels gefällt es und tatsächlich besser...

 

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Das Foto hat mir fast alles abverlangt - schon der Blick nach oben kann bei Höhenangst Kontrollverluste auslösen... Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
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Der Bintang-Walkway schlängelt sich quer durch den Stadtteil, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

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Wie alles rundherum eben auch: Eine künstliche Welt, hier immerhin botanisch... Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Die große Staatsmoschee und das Treiben am Rande

Am nächsten Tag wollen wir in die islamische Welt ein wenig tiefer einsteigen... Auf dem Plan steht der Besuch der großen Nationalmoschee  sowie des am Rande des großen Botanischen Gartens  mit Orchideen-, Schmetterlings- und Vogelvolieren  gelegenen Islamischen Kunstmuseums. Schon weithin sichtbar, kündigt sich das große, architektonisch modern gehaltene Minarett  der Moschee  an, als wir noch mitten im Dreck der Auspuffgase stecken... Leider bewahrheitet sich auch hier, was uns in Malaysia  nicht zum ersten Mal bewußt wird: Die Stadt ist für das Auto gemacht und leider nicht für den Menschen, also den Fußgänger eben... Und genauso werden wir jetzt aus den Autofenstern heraus auch angestarrt : Die Leute sind fassungslos! "Mama, schau mal, die Laufen ja..."

 

Am Eingang der Nationalmoschee  ist eine kurze Wartezeit nötig, weil sich Besucherinnen ohne islamisch-korrekte Bekleidung eine lila Kutte, einen lila Kittel mit Kopfbedeckung überziehen müssen... Ich assoziiere kurz Milka  und bedauere im nächsten Moment Magda: Ein solcher Umhang bei der Hitze...? Leider sind die auch noch limitiert und so wartet man zunächst auf herauskommende Rückkehrerinnen... Als angemessen bedeckter Mann - ich brauche keinen Kittel und gelte als der Betrachtung durch Allah  würdig oder wenigstens doch für der Gottheit Auge erotisch ungefährlich - gehe ich schon mal vor und mache ein paar Fotos. Motive gibt es hier genug, auch die vermutlich aus den 70ern stammende Architektur ist spannend. Als Magda  endlich da ist, erkunden wir mit nackten Füßen oder auf Tempelsocken gemeinsam die imposanten und großflächigen Vorhallen, werfen einen Blick in den riesigen Gebetsraum und schauen auf die anderen Gäste... Um ehrlich zu sein: Sie und ihr Verhalten sind das Interessanteste hier, denn nähere Informationen zur Moschee, den hiesigen religiösen Symbolen und Gebräuchen oder architektonischen Besonderheiten erhalten wir nicht. Schade eigentlich... So sind es die Besucher und auch natürlich die architektonischen Formen selbst, die uns eine gute Stunde hier halten, ehe wir zum nahegelegenen Islamischen Kunstmuseum  aufbrechen...

 

Impressionen vom Besuch der Nationalmoschee, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz) - Bitte die Bilder einfach anklicken!

 

Islamische Kunst - Besuch des Islam-Kunstmuseums

Wir laufen nur ein paar Meter weiter und sehen ein sehr modernes ganz in Weiß gehaltenes Kunstmuseumsgebäude, das mit wundervollen Fliesen aus dem islamischen Repertoire verziert wurde. Innen ist es gut klimatisiert und tatsächlich sehr gut ausgestattet. Sieht man mal davon ab, dass die meisten asiatischen Museen, die wir kennen, museumspädagogisch deutliche Verbesserungspotentiale haben - so auch hier -, erhalten wir einen breiten Überblick über islamische Architektur und Artefakte. Besonders beeindrucken mich zunächst die vielzähligen miniaturhaften Modelle von weltweit existierenden Moscheen. Sie zeigen die ganze Vielfalt ismalisch-religiöser Architektur und zeigen uns eindringlich, wie wenig wir uns doch in diesem Teil der Welt bisher bewegt haben. Eine Schande angesichts dieser wirklich sehenswerten Kulturleistungen und Aufforderung mehr zu Reisen...

 

Wir laufen durch Areale mit islamisch geprägten Artefakten aus unterschiedlichen Regionen der Welt, diversen historischen Epochen und profanen wie religiösen Bezügen und sind - wenig überraschend - sehr angetan von der Kunstfertigkeit dieser Kulturen. Leider lernen wir auch hier so wenig über Hintergründe des Warum und Wieso der spezifisch ausgeprägten Kunst islamischer Völker, dass wir uns fragen, wo man eigentlich - sieht man mal von der Literatur ab - näher herankommen kann an die Gepflogenheiten dieser Regligion... Besonders viel lernen jedenfalls tut man hier jenseits bloßer Beschreibung und historisch-regionaler Einordnung nicht und eine Führung wird während unseres Aufenthalts nicht angeboten... Aber das ist Kritik auf hohem Niveau und durch die Brille einer Kunsthistorikerin. Der Besuch hat sich gleichwohl gelohnt, vor allem weil man regelmäßig in schüchterne aber nette Interaktion mit Schulklassen und anderen Besuchern der Ausstellung gerät. Es scheint den Menschen hier sehr viel zu bedeuten, dass man sich für ihre Religion interessiert. Man freut sich uns hier staunen zu sehen und erntet viele freundliche Rückmeldungen... Eine Erfahrung, die wir auch in zahlreichen Moscheen schon haben machen können und die im Gegesatz zu dem steht, was ich aus Deutschland  kenne, wo sich ein gegenseitiges tiefes Mißtrauen aufgebaut hat. Das spüre ich hier wirklich nicht und macht mich nachdenklich.

 

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Das Modell der berühmten al-Haram-Moschee von Mekka - die größte Moschee der Welt und heiliges Zentrum des Islam, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
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Die Chinesische Reisegruppe hat ihren Guide einfach mitgebracht... Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
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Ein aus Indien stammendes Artefakt, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Kurioses und Auffälliges in Malaysia - Beobachtungen eines Fremden

  • Uns ist kaum ein Land bekannt, in dem es so wenig Hunde  gibt... Egal wo wir reisen, wir sehen deutlich mehr Katzen als Hunde. Nicht, dass uns das nachhaltig stören würde, weil wir Katzenfans sind, aber auffällig ist es schon... Wo sind all die Hunde hin?
  • Kaffee  ist in Malaysia - übrigens auch in Thailand - ein trauriges Kapitel... Mit Ausnahme von Cafés, einiger Kaffee-Spezialisten oder den ganz großen Supermärkten, wo man als Selbstversorger auch ganz normale Kaffeebohnen bekommen kann, findet sich in den hiesigen Supermärkten und Läden (also z.B. 7Eleven) entweder Instantkaffee oder - ich sage mal: manipulierter Kaffee... "3 in 1" ist hier die Losung, man bekommt einzeln verpackte Mischungen aus Kaffeepulver, Milchpulver und reichlich Zucker - das ist aber bei Weitem nicht alles, ich lasse die Liste an Zusatzstoffen mal weg. Als wir mal dachten, wir haben einen ganz normalen gemahlenen Kaffee gefunden - er sieht auch exakt so aus - stellt sich folgende Zusammensetzung heraus: 79 % Kaffee, 21 % Margarine (!), Zucker und Salz... Hier ist immer Margarine  im Kaffee... Was soll das?
  • Eine besonders befremdliche Eigenart - insbesondere einiger chinesisch-stämmiger Malaiien - sind die nicht selten zu erfahrenden, völlig ungenierten - weltmeisterlichen - Rülps-, Aufstoß-, Würg- und Kotzgeräusche in allen Lebenslagen... Wirklich: Das ist noch freundlich ausgedrückt! Zwei Beispiele von vielen: Ich liege auf dem Bauch und lasse mich massieren, als mein Masseur, der ordentlich zupackt und eine fantastische Massage hinlegt, mehrfach ohrenbetäubend und ohne Zurückhaltung laut würgt und aufstößt. Erst erschrecke ich mich fürchterlich, denke der Mann erstickt... Aber nichts da, das macht der jetzt während der Stunde mehrfach und setzt seine Arbeit fort, als wenn nichts gewesen wäre... Entschuldigen muss man sich hier nicht dafür, es scheint wohl normal zu sein. Auch Magda  hört es eine Etage tiefer bei der Fußmassage und hat es selbst schon am eigenen Leib erfahren... Beispiel Nr. 2: Auf der Fahrt von Kuala Lumpur  nach Melaka  genau dasselbe mit gänzlich anderen Geräuschen... Ich habe Angst, dass unser Fahrer am Steuer kollabiert, nicht mehr auf die Straße schaut, der arme Mann, dass der am Steuer gar krepiert, angesicht minutenlanger Würgetöne. Mein Gott, man muss doch nachschauen, was der hat. Ich stehe auf, schaue mich vorher aber um, was wohl die anderen Fahrtgäste denken, aber die ignorieren es vollkommen... Ohrenbetäubend laut! Ekelhaft, furchterregend... Und wer jetzt denkt: Männer sind Schweine! Nichts da: Dasselbe erleben wir auch bei Frauen: Unvermittelt, leidenschaftlich und ungeniert... Leute das geht doch nicht! Ich kriege Gänsehaut...
  • Immer wieder bin ich erstaunt, dass viele Menschen in Malaysia - und das geht quer durch die Bevölkerungsgruppen - keine Karten lesen können... Es begegnet und unzählige Male, wenn wir uns zu neuen Unterkünften bringen lassen oder nach eher unbekannten Orten fragen. Natürlich haben wir meist eine schriftliche Adresse dabei, aber auch das funktioniert nicht immer einwandfrei... Zücke ich dann meinen Stadtplan und zeige den Ort der Unterkunft auf der übersichtlichen Karte, beginnt ein wundersames Schauspiel... Zuerst ein erfreutes: "Na warum denn nicht gleich so...?" Dann konzentriertes Beschauen der Karte, die nun verdächtig allergisch gedreht und gewendet wird, erneutes Vertiefen, Schnaufen. Der Finger bewegt sich an der völlig falschen Stelle der Karte und man kommt der Sache irgendwie nicht bei... "Wie ist nochmal der Name des Hotels?" Wie bereits bei den drei ersten Nachfragen kennt der Fahrer auch jetzt das Hotel sowieso nicht und schaut erneut auf die Karte. Ich versuche zu helfen: "Hier ist das soundso, wir müssten doch jetzt einfach hier entlang..." - "Moment!" Er gibt mir den Plan zurück, ignoriert völlig was ich sage und fährt los, ohne jegliche Idee. Er hält am nächsten Kiosk, telefoniert oder stoppt bei einem Kollegen, steigt aus, fragt uns nochmal nach dem Namen des Hotels oder der Adresse. Meist hat er dann eine ungefähre Ahnung und gibt erstmal Gas... Mit Karten jedenfalls kommt man hier nicht weiter, auch dann nicht, wenn man jemanden nach dem Standort des größten Häuserkomplexes der Stadt fragt, in dem die Person selbst seit einiger Zeit wohnt... Auch ihr Finger irrt auf der Karte entlang und bleibt plötzlich an der definitiv falschen Stelle stehen. "Hier etwa dürfte es sein, mein Haus..." Und es ist uns sofort klar: "Nein, da ist es ganz bestimmt nicht!"

 

Kuala Lumpur ist eine Stadt der Kontraste  - Impressionen

 

Bitte die Bilder ruhig anklicken!

Impressionen Kuala Lumpur, Malaysia (Fotos Jörg Schwarz) - Die Bilder zum Vergrößern bitte anklicken!


Empfehlungen

 

Unterkunft

  • Wir können das indisch geführte Hotel Lotus Family Hotel, Masjid India, 45 Jalan Melayu, City Centre, 50100 Kuala Lumpur, Tel. +603 2692 1881, lotus_mj@lotushotel.com.my, http://masjidindia.lotushotel.com.my/ empfehlen. Das Hotel ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, unser Zimmer zudem klein, hatte aber ein Fenster, war also hell und freundlich. Vor allem das tolle Bett mit guten Matratzen muss hervorgehoben werden und natürlich die Lage: Es liegt optimal zwischen der Masjid Jamek und der Masjid India, den indisch-malaiischen Marktständen und fußläufig nach Chinatown (keine 5 Minuten). Mehrere ÖPNV-Anbindungen liegen vor seiner Tür und die Gegend ist wenig touristisch aber sehr interessant... Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt total.

  • Nach einer guten Woche sind wir gewechselt und wir haben mal wieder Airbnb  genutzt, um im deutlich touristischeren Stadtteil Bukit Bintang  noch ein wenig Fuß zu fassen: Für geräuschun-empfindliche Stadtmenschen, wie uns, empfiehlt sich die wirklich sehr schöne, gemütliche und gut gelegene Wohnung von Helmi: Schaut einfach selbst auf Airbnb. Die Lage ist perfekt (13. Stock, Balkon, wundervolle Aus- und Weitsicht), Helmi  eine informative Pfundgrube und die Wohnung bis auf den Makel "laut" (Bahntrassen vor dem Haus) echt klasse. Wir haben es mit Ohrenstöpseln in der Nacht aber mehr als gut ausgehalten, seid beruhigt...

Speisen

Auch wenn wir hier sicher ein paar mehr an Empfehlungen aussprechen könnten, wollen wir uns auf diese fünf hier beschränken... Sie sind im Wesentlichen das, was wir selbst als über dem Durchschnitt bewerten würden:

  • Wir haben beim Restoran Kader,

 

Hier mal ein Hauptgericht beim Restaurant Kader... Lecker, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Hier mal ein Hauptgericht beim Restaurant Kader... Lecker, Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
  • Abends war mehrfach unsere erste Wahl: Der chinesisch-stämmige und sehr kommunikative Steven  und sein Restaurant Yu Noodle Cuisine,
  • Richtig gute Auswahl an chinesischen und malaiischen Gerichten bietet zudem der Tang City Foodcourt beim Nachtmarkt in Chinatown - der ja ganztägig geöffnet ist... Hier habt ihr an gut 10 - 15 Ständen eine pralle Auswahl und werdet zentral mit Getränken versorgt... U.a. gibt es hier Dim Sum, aber auch sonst sah alles gut aus! Uns hat es prima geschmeckt und wir waren ein paar Mal hier... Man findet ihn, wenn man von der Jalan Sultan, am Chinatown Butique-Hotel (östlicher Zugang zum Nachtmarkt) in den Nachtmarkt reingeht und nach etwa 50 m rechts schaut... Sonst einfach fragen...
  • In Bukit Bintang gibt es ein sehr gutes und günstiges indisch beeinflusstes malaiisches Restaurant (Name fehlt uns leider in unseren Aufzeichnungen), den wir mehrfach aufgesucht haben: Ihr findet ihn beim Hostel Dorms KL, 5 Tengkat Tong Shin, Bukit Bintang, 50200 Kuala Lumpur. Versucht mal die ausgezeichneten Murtabak's. Ihr müsst Euch aber nicht darauf beschränken... Das Restaurant liegt genau vor dem Hostel...
  • Auch auf dem Nachtmarkt von Bukit Bintang, in der Jalan Alor, wird man abends verrückt, wenn man sich entscheiden soll... Leider haben uns die dort getesteten Sachen nur bedingt überzeugt... Schon sehr touristisch und wohl auch deshalb etwas weniger an Qualität in den Speisen!? Dennoch sind wir optimistisch, dass man hier noch Gutes finden wird... Lasst Euch von den aufdringlichen Kellnern nicht nerven, der Druck scheint groß zu sein...
Das Murtabak wird hier mit Huhn, Lamm oder vegetarisch, dafür aber mit Käse und einem Daal (Linsensuppe) serviert und schmeckt vorzüglich...  Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Das Murtabak wird hier mit Huhn, Lamm oder vegetarisch, dafür aber mit Käse und einem Daal (Linsensuppe) serviert und schmeckt vorzüglich... Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Allgemeines

  • Der Besuch der Petronas Towers  ist obligatorisch... Ob man da nun hochfahren muss - oder auf den KL Tower - (teuer und lange Wartezeiten) lassen wir mal dahingestellt, aber ihr Besuch über den KLCC-Park - der auch sonst von Interesse ist, weil er neben der Naherholung auch einen bombastischen Ausblick in die Wolkenkratzerlandschaft ermöglicht - erscheint uns unumgänglich.
  • Vom KLCC-Park sollte man über den Bintang Walkway  ruhig mal nach Bukit Bintang  hineinlaufen... Wer gern shopped wird unterwegs sein Paradies finden... In Bukit Bintang  dominieren Bars, Restaurants und Massagesalons (für die ich nicht meine Hand ins Feuer lege)... Sucht also besser in den Seitenstraßen und etwas abseits der ganz großen Touristenstrassen...
  • Lasst Euch durch Chinatown  treiben... Neben den interessanten Tempeln der Stadt (auf jeden Fall den hinduistischen Sri Mahamariamman Temple  besuchen), den Märkten (Nachtmarkt, Central Market), Garküchen und Footcourts findet sich hier ein Himmelreich an chinesischen Geschäften und Restaurants... Mindestens einmal sollte man auch tatsächlich am Abend den Nachtmarkt  besuchen...
  • Souvenirjäger finden im Central Market  alles, was das Herz begehrt und noch mehr...
  • Auch interessant ist das Viertel um die Jamek Moschee  herum... Neben dem Besuch der ältesten Moschee der Stadt selbst, findet man ein interessantes indisch-malaiisch geprägtes Straßengewirr mit zahlreichen Geschäften und Restaurants süd-östlich davon oder den ganztägigen Bazaar Jalan Melayu  in der gleichnamigen nörlich gelegenen Straße, bei der Masjid India Moschee. Der hiesige sehr schöne und authentische Markt verwandelt sich an Freitagen zu einem sehenswerten Nachtmarkt.
  • Wir können den Besuch der Nationalmoschee  empfehlen, auch wenn man hier wenig Informationen erhält. Aber das Gebäude ist sehenswert und die Atmosphäre interessant. Man kann ohne weiteres hinlaufen: Von der Plaza Merdeka  aus, läuft man immer rechts entlang der Staße... Das ist jetzt nicht besonders attraktiv, aber man ist in 10, 15 Minuten an der Moschee...
  • Auch der Besuch des Islamischen Kunstmuseums  ist sehr spannend. Das Museum ist wirklich sehr schön und versammelt wunderbare Artefakte... Man kann es gut mit dem Besuch der Nationalmoschee  verbinden... Anschließend bieten sich noch weitere Abstecher in den Botanischen Garten  an, in dem weitere Sehenswürdigkeiten warten...
  • Empfehlenswert ist ein Besuch des Campung Baru, einem malaiischen Viertel mitten in Kuala Lumpur, das noch mit den alten, klassischen Holzhäusern der Malaien, ihrer typischen Siedlungsstruktur etc. aufwarten kann...
  • Sehr schön ist ein Spaziergang entlang der Plaza Merdaka, dem alten Markt (Medan Pasar) und den angrenzenden Bereichen (hier hat die Stadt schöne Promenadenwalks  entlang der - leider arg verschmutzten - Flüsse angelegt, die herrliche Blicke auf angrenzende historische Gebäude freigeben...
  • Sehenswert sind weiterhin die Batu-Caves, ein außergewöhnlicher hinduistischer Tempelkomplex in einem Höhlensysten nördlich der Stadt. Der Ort ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar... Besonders interessant ist der Ort natürlich an den Tagen des jährlichen Hindufestivals Thaipusam... Schaut mal hier: https://publicholidays.com.my/thaipusam/
  • Aber eines ist auch klar: Lasst Euch treiben, erkundet die alten Gassen mit ihren Storehouses, die von hohen modernen Wolkenkratzern überragt werden und genießt die chaotische Vielfalt der Stadt...
  • Ihr solltet ohne Probleme die Bahnen und Hochbahnen  der Stadt nutzen... Man gibt das Ziel der Fahrt am Automaten ein (besorgt euch einen Übersichtsplan über Linien und Stationen an den Infoständen in den größeren Stationen), zahlt und erhält einen Chip. Der ist elektronisch aufgeladen und wird beim Eingang zum Gleis aufgelegt, damit sich das Tor öffnet, später wird es beim Ausgang aus der Station eingeworfen... Ganz easy.

Ausblick

 

Spuren | WECHSLER machen sich zur vorerst letzten Station im Westen Malaysias auf: Nach Melaka. Sie reisen von der Hauptstadt in die historisch wohl wichtigste und bedeutendste Stadt der malaiischen Geschichte, die heute - nicht zuletzt aufgrund des Tourismus und ihres Weltkulturerbestatus - wieder sehr angesagt ist.

 

Einst wichtigster Hafen in der Straße von Melakka  auf der Passage von Indien  nach China  sowie bedeutender Handelsplatz für Gewürze und Gehölzer zog die Stadt Abenteurer, Piraten und allerlei Reisende auf der Suche nach einer neuen gewinnträchtigen Heimat an. Ihre bewegende Geschichte - Vorposten Chinas, Teil eines Sultanats, Kolonie sowohl der Portugiesen, Niederländer  als auch Briten  sowie Freier Staat seit 1963 - lässt sich in der gut erhaltenen Altstadt Melakas - die viele Jahre im Schatten Kuala Lumpurs  und Singapurs  in Vergessenheit zu geraten schien - unzweifelhaft ablesen.

 

Unsere Helden werden sich auf genau diese SPUR begeben und in den historischen Gemäuern den Geist und die Atmosphäre dieser alten Handelsstadt zu erkunden suchen. Vor allem aber gilt es in der heute hippen und für Kurz- wie Langzeiturlauber attraktiven Stadt auch den Neuen Geist zu inhalieren... Dazu gehört es beispielsweise auch, dass man neben Citytour und Geschichtsstudium, Nachtmärkten und Tempelerkundungen auch das wunderbar tropische Klima nutzt und sich im Wasser vergnügt...

 

Spuren | WECHSLER werden also nicht vergessen sich neben dem Besuch der Sehenswürdigkeiten der Stadt auch angemessen zu entspannen, das Leben zu genießen und den Stress den anderen zu überlassen... Folgt uns auch kommende Woche in die SPUR!

 

Die Portugiesen bauten diese älteste Kirche Südostasiens in Melaka - heute eine Ruine, Melaka, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Die Portugiesen bauten diese älteste Kirche Südostasiens in Melaka - heute eine Ruine, Melaka, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

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Kommentare: 2
  • #1

    Martina Harking (Sonntag, 12 August 2018 22:40)

    Hi ihr zwei,
    ganz besonders gefallen hat mir an eurem Block
    "Kurioses und Auffälliges in Malaysia - Beobachtungen eines Fremden". Mehrfach habe ich herzhaft gelacht :) Gerne mehr davon! Wir haben seinerzeit Malaysia nicht so intensiv bereist. Daher waren eure Ausführungen richtig interessant. Wollt ihr denn noch nach Sumatra? Sumatra ist ja unser Highlight, doch das wisst ihr auch...
    Uns geht's weiterhin gut mit dem deutschen Sommer, der nicht enden will. Es ist schon fast unheimlich...
    Bis bald ihr Lieben und eine wundervolle Zeit, Yours, Martina und Uli

  • #2

    Spuren | WECHSLER (Donnerstag, 16 August 2018 05:43)

    Hallo Martina, Hallo Ulli!
    Schön von Euch zu hören, ich schreibe demnächst mal ausführlicher per Mail... Erstmal Dank für die Rückmeldung zum Blog - freue mich, wenn er Euch weiterhin gefällt. Das Land hier könnte Euch sicher auch gefallen, man hat hier schon noch viel vom alten Asien!
    Wir haben uns diesesmal gegen Indonesien entschieden und ziehen von jetzt an die Küste wieder hoch... Aber Sumatra bleibt auf der Liste... Hätten wir Indonesien gemacht, dann wären wir zur Unglückszeit wohl auf Lombok gewesen... Also haben wir das richtig gemacht! Unser Schwerpunkt wird ja ab Mitte Oktober in Kambodscha, Laos und Vietnam liegen, bis dahin gefällt es uns an der Küstenlinie des Golfs von Thailand ganz gut... Gerade weil das für uns bekanntes Terrain ist, können wir in den nächsten Wochen nochmal etwas chillen, bevor wir in eine neue Welt für uns einsteigen...
    Bis bald! Spurenwechsler

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