Spurenwechsler und die Tunnel des Vietkong - Ho-Chi-Minh-Stadt (Teil 2) & Mui Ne

 

Beitrag Nr. 55

 

Moin Moin aus Ho-Chi-Minh-Stadt!

Ja, Ihr lest richtig, wir sind zurück in Saigon... Wir kommen mit dem zweiten Teil unseres beim letzten Mal begonnenen Beitrags zur Hauptstadt des Südens und vollenden hier, was wir seinerzeit angefangen haben. Und das gilt auch für unsere Reise insgesamt!

 

Wir haben spontan und kurzfristig entschieden, dass wir unsere Reise hier (vorläufig) beenden. Aus persönlichen - leider nicht gerade erfreulichen - Gründen zieht es uns gegenwärtig nur noch nach Deutschland  zurück, führt unsere SPUR nur noch in die Heimat. Wir können leider gerade nicht mehr so unbeschwert sein, wie wir es in den vergangenen Monaten waren, haben unseren freien Geist und den Müßiggang für das Unterwegssein eingebüßt. Unsere lange Reise von eineinhalb Jahren findet also vorerst hier ein Ende. Mit dem Ende unserer Reise in Vietnam  beenden wir auch (vorerst) unseren hiesigen Live-Reise-Blog IN DER SPUR. Wenn Ihr das hier lest, befinden wir uns schon in Deutschland...

 

Unsere Reiseseite Spuren | WECHSLER tangiert das aber nicht. Wir haben noch einiges in der Pipeline und werden das in den kommenden Wochen und Monaten auf dieser Seite - unter Aktuelle Beiträge - weiter veröffentlichen. Darüber hinaus arbeiten wir gerade an einigen neuen Projekten, die wir hier selbstverständlich auch vorstellen werden. Ihr seht also es wird nicht langweilig sein. Bleibt demnach dran und besucht unsere Seite weiter. Und schließlich wird die nächste Reise ganz sicher irgendwann kommen, wird dieser Reiseblog leben!

 

Bleibt uns treu! Habt Dank für Euer Interesse!

 

Eure Spuren | WECHSLER

 

Die Zeit unserer fortgesetzten Reise findet mit diesem Blogbeitrag ein Ende! Saigon, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Die Zeit unserer fortgesetzten Reise findet mit diesem Blogbeitrag ein Ende! Saigon, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

Natürlich: Eine Foodtour durch Saigons nächtlichen Distrikt 4

Nach ersten Tagen in Saigon, in denen wir uns mal in der Stadt umgesehen haben und gut gegessen haben, wollen wir dem Mythos Saigons als kulinarischem Abenteuerspielplatz nachgehen... Natürlich wissen wir längst, dass das nur abseits der eingetretenen touristischen Wege möglich ist und holen uns deshalb Hilfe. Wir buchen die Mädels von der Saigon Food Tour, die uns überpünktlich im Hostel abholen und sofort Esprit versprühen... Zwei wahre Energiebündel begleiten uns nun durch den Abend. Leider nicht mit dem Moped, sondern zunächst mit einem Grab-Taxi geht es in den Distrikt 4, der noch vor ein paar wenigen Jahren Schauplatz tödlicher Auseinandersetzungen mafiöser Gruppen gewesen ist und in den sich niemand reingetraut hat. Nachdem die Stadtverantwortlichen hier Universitäten hineingebaut haben - ich ahne die politischen Konflikte, die eine solche bloße Überlegung in Deutschland  ausgelöst hätte -, denen neben den Student/-innen auch Restaurants und Bars, Garküchen und weitere Unternehmer/innen gefolgt sind, ist er im Begriff ein Szenekiez zu werden... 

 

Als wir das Taxi besteigen ist es bereits dunkel, wir nutzen die Fahrt um uns noch besser kennenzulernen, lachen schon jetzt sehr viel und sind angesichts der bevorstehenden kulinarischen Extratour ein wenig nervös: Was werden wir da wohl zu probieren kriegen...? Zunächst besuchen wir einen der zahlreichen lokalen Märkte mit Obst und Gemüse, wählen diejenigen Früchte aus, die wir tatsächlich noch nicht probiert haben und setzen uns in der Nähe an einen Tisch mit den typischen kleinen Mini-Stühlen aus Plastik. Bestellt wird zunächst zur Probe: Zuckerrohrsaft mit dem Saft einer Limone - eine Mischung aus Limette und Orange... Noch während wir zuschauen, wie die Zuckerrohr-Stangen durch die Maschine gezogen und ausgepresst werden - tatsächlich nicht das erste Mal in unserem Leben - schälen uns die Mädels die ausgewählten Früchte, die wir nun der Reihe nach probieren: Die Milchfrucht, die Annone und ... tja, schon wieder vergessen...! Alle Früchte sind echt lecker und wir haben mal wieder eine Bildungslücke geschlossen. Natürlich mögen wir auch den Zuckerrohrsaft, der uns noch nie so gut geschmeckt hat, wie in der hiesigen Kombination.

 

Auf dem Markt im Distrikt 4 - Früchtekauf! Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Auf dem Markt im Distrikt 4 - Früchtekauf! Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Hier wird Zuckerrohr gepresst... Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Hier wird Zuckerrohr gepresst... Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Mahlzeit Nr. 2 und unsere beiden Food-Guides: Perfekt gewürztes - leicht süßliches - Schweinefleisch vom Grill, Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Mahlzeit Nr. 2 und unsere beiden Food-Guides: Perfekt gewürztes - leicht süßliches - Schweinefleisch vom Grill, Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

 

Wir laufen nun in der von Neonröhren und alten Glühbirnen mal mehr und mal weniger beleuchteten Gassen, vorbei an schlafenden Menschen, die all der Motorenlärm gerade mal einen Meter von der Straße entfernt nicht zu stören scheint, passieren zig Garküchen und Seafoodstände und tauchen tief ein in den wahnsinnig quirligen und quicklebendigen Distrikt 4… Die Gerüche sind betörend, das exotische vietnamesische Stimmengewirr dringt immer wieder zu uns und jetzt setzen wir uns in ein völlig überfülltes Lokal – gerade mal einen Meter von der Straße entfernt, auf kleine Plastikstühlchen. Wir sitzen damit auf Augenhöhe der immer wieder anhaltenden Knie der Mopedfahrer… Der Platz – und das war ein Glücksfall ist gerade eben frei geworden und unsere Mädels waren schnell… „Hier gibt es das beste Schweinesteak der Stadt!“ sagt sie… Wir erhalten ein auf dem Grill gebratenes Schweineschnitzel  vom Feinsten, die asiatisch-süßliche Note des Schweins mundet uns ausgezeichnet, dazu Reis und Salat… In der Tat ein Genuss und wir fragen uns ein erstes Mal, wie wir heute noch all die versprochenen Massen an Genüssen hineinbekommen sollen…

 

Die nächste Station ist schnell erreicht, wir stehen in einer Traube von Menschen um einen mobilen Stand herum, in dem die Trendspeise Saigons der vergangenen Jahre auf uns wartet – Vietnamesisches Baguette  mit Leberwurst, Schinken und allerlei Fleischwurst in einer leicht säuerlich-scharfen Version mit Zwiebeln und Salat! Ein wirklicher Genuss wie ich feststelle und ich esse das Baguette – gegen meinen ersten Impuls – nun doch vollständig auf, statt es einpacken zu lassen… Vielleicht ein schwerer Fehler im Angesicht der Fortsetzung des Abends, aber kein Vergehen im kulinarischen Sinne: Das knusprig-knackige Baguette, das kein Franzose besser backen könnte, ist in dieser exotischen Version an diesem herausragenden Stand wirklich eine Wucht. Kein Wunder, dass hier in der Wartezeit wohl an die 20 Menschen ein Baguette bestellt haben, obwohl es derlei Läden hier wie Sand am Meer gibt… Ich bin jetzt bereits gut gefüllt und nur die Neugierde lässt noch einen Spalt im Magen frei sein…

 

Wir laufen zu Fuß durch das Viertel und passieren all diese herrlichen Auslagen... Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Wir laufen zu Fuß durch das Viertel und passieren all diese herrlichen Auslagen... Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Unser Gericht Nr. 3: Der aktuelle Foodtrend, ein typisch vietnamesisches Baguette, Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Unser Gericht Nr. 3: Der aktuelle Foodtrend, ein typisch vietnamesisches Baguette, Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Straßenstände und Garküchen nahezu überall im Distrikt 4, Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Straßenstände und Garküchen nahezu überall im Distrikt 4, Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

 

Nach einem weiteren Verdauungsspaziergang durch halbdunkle Gassen – auch privat wird heute Abend in den Hinterhöfen gegrillt, was das Zeug hält – erreichen wir ein Garagen-ähnliches Lokal, das auf seinen zwei Ebenen - wie könnte es anders sein - vollständig überfüllt erscheint… Wohl wissend haben unsere Guides jedoch für uns reserviert, wir erhalten einen schönen – wieder mal vietnamesisch mickrigen – Tisch in der zweiten Etage und blicken nun auf das Geschehen von oben… Unsere Unterhaltung wird immer vertrauter, wir erfahren viel über die Küche des Landes, das Leben als junge Vietnamesin in Saigon und wie es sich lebt als Foodexpert in einer Stadt wie dieser… Derweil erhalten wir Rindermett in Betelblätterröllchen und einer betörenden Soße – natürlich ist letztere das eigentliche Privileg! Wir rollen zudem Salat und uns völlig unbekannte Blätter und Blättchen um schweinefleischbasierte Frühlingsrollen und haben auch hierfür ein sensationelles Soßenelexier zur Hand… Was soll ich sagen: Köstlich! Ich komme aber schon an meine Grenzen und ärgere mich jetzt schon ein wenig, dass wir das hier nicht auf zwei Tage ausdehnen…

 

Jetzt also müssen wir uns bewegen, sofort essen kann jetzt keiner mehr. Überhaupt lassen die beiden Mädels uns ja stets den Vorrang, so dass nur wir uns wie eine Tonne durch die Straße schieben, während die beiden immerfort berichten und erzählen und aus dem Witzereißen kaum noch rauskommen… Was für ulkige Nudeln, diese zwei… Aber wir haben sie längst ins Herz geschlossen und wollen uns von niemand sonst durch diesen fabelhaften Kiez führen lassen, schon weil sie beide wirklich wissen, wohin man gehen muss: Zum Quan Oc Vu  zum Beispiel, wo wir jetzt – die Frühlingsrollen der vergangenen Station ragen uns noch aus den Mundwinkeln – den Höhepunkt begehen sollen: „Seafoodteilchen und die besten Dips der Stadt“, sagt sie und ist von ihrer eigenen Meinung mehr als überzeugt… Wir zweifeln nicht daran, pusten aber kräftig durch und wollen erstmal ein Bierchen trinken in dem – ihr werdet es euch denken – total angesagten Laden… Der Nebentisch prostet uns derweil zu und macht rudimentärste Kommunikation mit Händen und Füßen, unterstützt durch die Übersetzung unserer Guides. Wir sollen doch mal probieren, sagen sie und wir müssen dankend ablehnen… Wirklich, es geht gerade nicht, sorry! Nach einer guten Viertelstunde aber muss es wieder gehen, denn jetzt kommen 10 vietnamesisch zubereitete Muscheln, noch auf der Muschelschale mit Öl, Knoblauch, Schnittlauch, Limettensaft und Gott weiß was  beträufelt an den Tisch… Kleine Häppchen, Gott sei Dank, aber wir werden sie von jetzt an beinahe täglich speisen, denn sie sind atemberaubend… Heute schieben wir sie – genau wie eine zweite Sorte von Muscheln und die Krabben der Runden zwei und drei – langsam und sehr bedächtig nach, überhaupt nur, weil uns auch die hiesigen Dips einfach umhauen… Noch während ich das hier schreibe habe ich ein Gefühl aus Lust und Unlust: Entzücken pur - angesichts der umwerfenden Köstlichkeiten - und ein totales Völlegefühl angesichts der überbordenden Mengen des Abends…

 

Hier essen wir Frühlingsrollen mit Schwein in allerlei Salaten eingewickelt und Rindfleischhack in Betelblättern... Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Hier essen wir Frühlingsrollen mit Schwein in allerlei Salaten eingewickelt und Rindfleischhack in Betelblättern... Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Als wir schon alle nicht mehr können: Der Höhepunkt, diverse Seafoodvarianten... Ho-Chi-Minh-Stadt (Foto Jörg Schwarz)
Als wir schon alle nicht mehr können: Der Höhepunkt, diverse Seafoodvarianten... Ho-Chi-Minh-Stadt (Foto Jörg Schwarz)

Das wir es dennoch fast noch geschafft haben: Respekt, Respekt! Es war aber auch zum hinknien...! Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Das wir es dennoch fast noch geschafft haben: Respekt, Respekt! Es war aber auch zum hinknien...! Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

 

Das hat sich wahrlich gelohnt, nicht nur, weil sie Mädels uns mit der vietnamesischen Küche versöhnt haben, die bisher mehr als mäßig dahergekommen ist, sondern auch weil der Kiez einfach genau das ist, was wir an asiatischen Metropolen so schätzen: Ein Moloch voller Lebensfreude und Atmosphäre, voller Lebendigkeit und Exotik, noch weitgehend ohne Störung von außen und durch und durch asiatisch… Macht in Saigon  unbedingt so eine Tour und vielleicht könnt ihr sie kombinieren mit der Mopedtour zur Rushhour durch Saigons  unschlagbaren Verkehr! Oder fahrt einfach hin in den Distrikt 4, ob ihr dann aber die besten Läden findet?

 

Die vietnamesische Cao Dei-Religion und das allessehende Auge…

Gestärkt von soviel guten Sachen machen wir uns einen Tag später auf den Weg hinaus aus der Stadt und fahren gut zweieinhalb Stunden gen Norden nach Tay Ninh – fast bis an die kambodschanische Grenze. Uns interessiert heute die an den Vatikanstaat erinnernde Heimatbasis der synkretistischen Cao Dai-Religion. Diese südvietnamesische Glaubensgemeinschaft, die eine originär vietnamesische Schöpfung ist und zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts hervortrat, entwickelte sich rasant und hatte frühzeitig politische Ambitionen, die sie seither in der bewegten vietnamesischen Geschichte in Opposition zu den herrschenden katholischen Regimes (Diem-Ära) als auch zu den Vietkong  setzte und somit bis heute starkem politischen Gegenwind ausgesetzt war/ist.

 

Das imposante und architektonisch interessante Kirchenhaus der Cao Dai, Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Das imposante und architektonisch interessante Kirchenhaus der Cao Dai, Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Die höchsten Würdenträger der Cao Dai-Religion in ihren symbolischen Farben: Rot (Konfuzianismus = Mut), Blau (Taoismus = Freiheit), Gelb (Liebe = Gelb), Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Die höchsten Würdenträger der Cao Dai-Religion in ihren symbolischen Farben: Rot (Konfuzianismus = Mut), Blau (Taoismus = Freiheit), Gelb (Liebe = Gelb), Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Weiß ist die Farbe der Gläubigen, die hier innehalb des Geländes auch mal so daherkommen... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Weiß ist die Farbe der Gläubigen, die hier innehalb des Geländes auch mal so daherkommen... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

 

Wir fahren mit dem Kleinbus in das riesige Areal der Cao Dai-Gemeinschaft hinein und realisieren schon nach kurzer Zeit, wie riesig die politischen Ambitionen dieser heute gut 2 Millionen Gläubige zählenden Gemeinde einmal gewesen ist: Das Gelände ist groß, enthielt einst militärische Anlagen mit einer einsatzbereiten Armeeeinheit, Krankenhäuser, Schulen, Verwaltungsgebäude und vieles mehr… Ihre Organisation war einst eine Art Staat im Staate, bis sie u.a. von den vietnamesischen Kommunisten in ihrer Macht beschränkt wurde… Heute sehen wir leerstehende Kasernen, zahlreiche Gebäude sind geschlossen und zahlreiche Verwaltungsgebäude nutzlos geworden… Allein der religiöse Mittelpunkt der Gruppe, ihr religiöses Zentrum – der Heilige Stuhl  der Cao Dai – strahlt noch in vollem Glanze und ist ein echter Hingucker… Wir verlassen also unser Vehikel und wollen – es ist der erste Weihnachtstag – zu Fuß zur Kirche laufen… Unser Ziel ist es heute an der außergewöhnlichen Prozession teilzunehmen, sie wenigstens zu beobachten, und uns ein Bild von dieser schon sehr außergewöhnlichen religiösen Gemeinschaft zu machen…

 

Die Sonne strahlt heute vom Himmel, als wir auf das bunt leuchtende, erhaben wirkende Gotteshaus mit seiner barocken Fassade zulaufen. Es beinhaltet bereits architektonisch und baulich einige spezifische Besonderheiten der Religion und könnte ewig studiert werden… So erkennen wir beispielsweise bereits an den Türmen des Kirchenschiffs den Einfluss der diversen bekannteren Religionen – Katholizismus, Taoismus, Konfuzianismus, Islam, Buddhismus -, die die Cao Dai-Gemeinschaft adaptiert und in ihr Glaubensgebäude integriert hat. Auch der Mix der Architekturstile der westlichen wie der orientalischen Welt sind identifizierbar… Wir ziehen unsere Schuhe aus, müssen die Kirche an der Seite des Haupteingangs betreten und können derzeit – während der Messezeit – nicht von vorn auf das Gebäude zulaufen. Gerade vor gut zwei Minuten hat die mittägliche Zeremonie des Tages begonnen, wir sind ein wenig spät dran, erhalten aber noch gute Plätze zugewiesen… Zunächst schauen wir von unten in das Kirchenschiff hinein – Einlass erhalten wir in das Hauptgebäude derzeit nicht -, dann auch von oben, wohin man uns jetzt auf einen kleinen Balkon führt. Wir haben optimale Sicht auf eine musizierende Gruppe, die in der zweiten Etage des Eingangsportals musiziert: Ein weiblicher Chor singt zu den eigentümlichen Klängen typisch vietnamesischer Saiteninstrumente – uns völlig unbekannt erscheinende Musik, sie ist ein wenig redundant und mantrisch aber sie macht die Zeremonie, die sich im Kirchenschiff und weit von uns entfernt abspielt sehr atmosphärisch. Wir lassen uns einfangen…

 

Die Zeremonie im Kirchenschiff, Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Die Zeremonie im Kirchenschiff, Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Alle männlichen Gläubigen tragen auf dem Kopf diese eigentümliche Konstruktion, Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Alle männlichen Gläubigen tragen auf dem Kopf diese eigentümliche Konstruktion, Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Wir werden Zeugen einer heute - an Weihnachten - besonderen Zeremonie, die weit über eine Stunde anhält... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Wir werden Zeugen einer heute - an Weihnachten - besonderen Zeremonie, die weit über eine Stunde anhält... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

 

Neben den Musikern sehen wir festlich gekleidete Gläubige, Männer in weißen Gewändern und mit einem eigenartigen weiß-gebogenen Gestell auf dem Kopf… Sie knien auf dem Boden und beten auf Signal immer wieder einmütig zu Boden gekauert – ganz so, wie man es von muslimischen Gebetsszenen kennt… Wir sind den Betenden hier oben ganz nah, könnten sie berühren und wundern uns sehr, dass sie all die Touristen hier, die in ständiger Bewegung um sie herum wuseln, so seelenruhig ertragen… Ich versuche meine Fotos mit dezentem Abstand zu schießen, habe immer mal wieder Augenkontakt mit den Menschen und das Gefühl, dass sie das nur unwesentlich tangiert – sie scheinen das zu kennen, denn täglich sind hier Gäste aus dem Ausland auf dieselbe Weise dabei…

 

Wir sind angetan von den Klängen, neugierig auf das Ritual, das sich nun vorne, in der großen und von mit Drachen geschmückten Säulen getragenen Halle abspielt, denn die heutige Zeremonie ist am Weihnachtstag als eine besondere angekündigt. Hunderte weiß gekleidete Menschen stehen mal in wohlbekannter Formation, dann knien sie und beten wieder. Alles wirkt enorm diszipliniert und eingespielt. Vorn in der Nähe eines Altars sehen wir rot, blau und gelb gekleidete Würdenträger, offenbar hochrangige, wenigstens aber funktionell spezielle Amtsträger dieser Cao Dai-Religion. Sie tragen rituelle Kappen – der katholischen Tiara oder den Bischofsmützen ähnlich. Sie halten Gebet für die Ahnen und praktizieren irgendwelche Handlungen – aber da sind wir zu weit weg, als dass wir das erkennen könnten… Das alles läuft nach einem rituellen Schema ab, dauert länger als eine Stunde und ist für uns – neben all den zusätzlichen Informationen, die wir erhalten – wirklich sehr interessant: Die Cao Dai  glauben demnach an das „Höchste Wesen“, den „hohen Ort“ und das Wissen, das dieser universellen Gottheit, die alle anderen bekannten Religionen in sich aufzunehmen beansprucht, eignet. In den theologischen Kanon der Cao Dai gehen Elemente all dieser Religionen, aber auch des vietnamesischen Ahnenkults oder auch Inhalte von westlichem Gedankengut ein – so werden beispielsweise Voctor Hugo, Jeanne d’Arc oder William Shakespeare  als Heilige verehrt…

 

Immer wieder verbeugen sich die Gläubigen vor dem "alles sehenden Auge", Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Immer wieder verbeugen sich die Gläubigen vor dem "alles sehenden Auge", Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Die Musik ist eigentümlich, die Instrumente alte vietnamesische Saiteninstrumente, Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Die Musik ist eigentümlich, die Instrumente alte vietnamesische Saiteninstrumente, Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Was für ein Privileg: Wir dürfen das absolute Heiligtum - das 'Alles sehende Auge' - umrunden... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Was für ein Privileg: Wir dürfen das absolute Heiligtum - das 'Alles sehende Auge' - umrunden... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

 

Das Zeremoniell des heutigen Weihnachtstages dauert nun wesentlich länger als normale Sitzungen dieser Gemeinschaft. Wir bewegen uns während der Zeremonie unter dem strengen Blick einiger Aufpasser in den möglichen Räumen der Kirche, die für Gäste freigegeben sind. Die rituell gekleideten Menschen laufen nach Abschluss der Zeremonie an uns vorbei, einige lächeln freundlich, anderen merkt man nun doch an, dass die Vielzahl an Fremden ihnen nicht so gelegen kommt… Als wir schon denken, die Angelegenheit geht ihrem Ende entgegen, überrascht uns unser Guide mit einer ganz besonderen Einladung: Er hat eigens für unsere Kleingruppe – zwei Kanadier und wir – die Möglichkeit erwirkt, in das Kirchenschiff selbst hineinzugelangen, etwas, das sonst ausgeschlossen scheint… Wow, das ist schon ein besonderes Privileg, denn wir gelangen auf diese Weise an das zentrale Heiligtum heran, dürfen es – auf der untersten der gut acht oder neun Stufen – sogar umrunden… Unter strenger Aufsicht – wir dürfen hier keine Fotos von Personen vor dem Heiligtum oder Selfies machen, dürfen nur bestimmte Zonen betreten – sind wir der großen runden Kugel nun ganz nah, können wir das „Alles sehende Auge“ beinahe anfassen… Besonders spannend sind die zahlreichen Symboliken und Skulpturen der Apsis, all die religiösen Bedeutungen und theologischen Zusammenhänge, die aus den einzelnen Religionen und ihren Kontexten stammen und neu zusammengesetzt sind. Gern würden wir das ausführlicher studieren, gern weiter eindringen in die tiefere Bedeutung dieses Glaubens – doch wir bleiben natürlich erstmal an der Oberfläche…

 

Alles in allem aber ein eindrücklicher Besuch dieser Glaubensgemeinschaft und ihres heiligsten Heiligtums, ein durchaus sehr interessanter Einblick eines vietnamesischen Unikats…

 

So nah kommen nur sehr wenige Gäste dem 'Alles sehenden Auge', Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
So nah kommen nur sehr wenige Gäste dem 'Alles sehenden Auge', Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Aufgeladen mit Symbolik und Bedeutung: Deckenkunst... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Aufgeladen mit Symbolik und Bedeutung: Deckenkunst... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Überall finden sich die drei "heiligen Farben" der Cao Dai, Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Überall finden sich die drei "heiligen Farben" der Cao Dai, Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

 

Der Vietnamkrieg und die Tunnel von Cu Chi

Vor den Toren der Stadt Saigon gelegen, ist ein Klassiker des Vietnamtourismus zu besichtigen, den wir uns nicht entgehen lassen wollen... Untrennbar mit der Geschichte des Landes und den zahlreichen Kriegen (Unabhängigkeitskriege gegen Frankreich, Krieg gegen Japan und Vietnamkrieg) von den 50ern bis hinein in die 70erJahre verbunden, sind die auf mehr als 200 km Tunnellänge angewachsenen Cu Chi-Tunnel. Schon im Kampf für die Unabhängigkeit gegen die französische Kolonialmacht begonnen, wurden die auf drei Ebenen unter der Erde angelegten Tunnelsysteme von den Vietkong  sukzessive ausgebaut und zu einer der wichtigsten Grundlagen ihrer letztlich erfolgreichen Partisanenstrategie. Die im Dschungel kaum sichtbaren oder aufspürbaren, vor allem für die amerikanischen Soldaten zunächst unbekannten Tunnelsysteme, boten den kämpfenden Vietkong im Vietnamkrieg eine beinahe unsichtbare Welt im Untergrund: Ganze Städte und Transportwege entstanden direkt unterhalb der US-amerikanischen Quartiere, Schulen, Küchen, Lazarette oder Waffendepots... Auf diese Weise war es den militärisch eigentlich völlig unterlegenen Kämpfern des Nordvietnam  möglich, immer wieder nadelstichartige Angriffe zu starten und den Gegner zu zermürben, der vor dem nahezu unsichtbaren Gegner schließlich kapitulierte...

 

Wir erreichen das Areal der Cu Chi-Tunnel erneut mit einer Kleingruppe und sind froh, dass wir das Gelände nicht mit den großen Reisegruppen, die wir hier zu Hauf sehen, begehen müssen... Auf diese Weise bewegen wir uns flexibler und schneller, haben die einzelnen Besuchspunkte mehr für uns allein... Gleich zu Beginn laufen wir an einer der im Gelände früher häufig zu findenden Fallen entlang, deren grausame Funktion uns hier ein erstes Mal vorgeführt wird: Die US-amerikanischen Soldaten stießen hier immer wieder auf Fallklappen, die auf bodenhöhe - gut getarnt - angebracht wurden. Sie fielen in dem für sie ja völlig unbekannten Terrain in ein gut zwei Meter tiefes Loch, in welchem sich angespitzte Bambusstangen befanden, die die Soldaten selten töteten, aber schwer verletzten... Weiter hinten gelangen wir an eine Anlage, in der uns mehrere unterschiedlich konstruierte Mechanismen von Fallen präsentiert werden, die die gesamte Grausamkeit des Krieges schon hier offenbaren...

 

Die Einstiegsluken der Tunnel sind megaklein... Ch Chi, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Die Einstiegsluken der Tunnel sind megaklein... Ch Chi, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Ursprünglich natürlich besser getarnt... Cu Chi, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Ursprünglich natürlich besser getarnt... Cu Chi, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Eine ganze Reihe unterschiedlicher Fallenkonstruktionen lassen einem das Blut gefrieren... Cu Chi, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Eine ganze Reihe unterschiedlicher Fallenkonstruktionen lassen einem das Blut gefrieren... Cu Chi, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

 

Dann gelangen wir in dem mit Dschungel heute nur noch spärlich bewachsenen und ausgedehnten Areal an die ersten Einstiegsluken zu den Tunneln... Man kann kaum glauben, dass diese kleinen Öffnungen tatsächlich dazu gedient haben sollen, dass Menschen in sie eingestiegen sind... Natürlich ist der Vietnamese in der Regel etwas kleiner als beispielsweise ich, aber diese Luken wirken super eng... Ein Junge aus unserer Gruppe erklärt sich bereit in den Tunnel hineinzusteigen, nicht ganz, sagt er, aber wenigstens bis zum Kopf... Er hat arge Mühe sich in diesen Originaltunnel hineinzuzwängen, nimmt die Klappe auf den Kopf und erhält demonstriert, wie die Vietkong sie von innen geschlossen haben... Der anschließende Blick in das kleine Löchlein hinein, in dem gerade noch ein anschließender Tunnel zu zwei Seiten sichtbar ist, erschüttert: Da sollen die durchgerobbt sein? Wir erhalten die Erklärung, dass genau das der Fall war: Diese Tunnel galten der Verteidigung und des Angriffs. Ein einziger Soldat hatte über diese Tunnelsystematik die Möglichkeit, einer ganzen Einheit der Amerikaner weis zu machen, dass sich zahlreiche Vietkong im Gelände verbargen. Er schoß einfach aus einer der fast unsichtbaren, gut getarnten Schussscharten heraus auf die Soldaten, robbte sich anschließend - auch zu seinem eigenen Schutz - unmittelbar zu einem anderen Schußloch und feuerte erneut auf die Gruppe, die sich noch im Anschlag auf das erste Angriffsziel befand und so weiter... Er erreichte auf diese Weise - neben den erfolgreich ausgeführten Attacken und der eigenen Unversehrtheit -  die Illusion, dass die Vietkong im Gelände verteilt und also eine größere Menge an Kämpfern hier positioniert ist... Man kann sich das Verwirrspiel vorstellen und die gesteigerte Furcht der Amerikaner vor dem beinahe unsichtbaren Gegener verstehen...

 

Vor allem die Enge der horizontalen Tunnel ist beeindruckend und da sich hier so gut wie kein ausländischer Besucher hineintraut, geschweigedenn sich in ihm hätte bewegen können, haben die Verantwortlichen hier eigens für Gäste ein paar erweiterte Tunnel geschaffen, um so wenigstens ein Gefühl für die Enge unter Tage zu vermitteln. Durch einen dieser erweiterten Tunnel watscheln wir nun durch, teils einfach gebückt, teils wirklich im Entengang... Wir sehen unterirdische Küchenräume, deren Abgase - es wird mit offener Flamme gekocht - viele zig Meter entfernt aus dem Boden gekommen sind... Wir werden in Werkräume geführt, die als Schauraum - überdacht - in den Boden hinein gegraben wurden, um Besucher nicht in das tief hineingegrabene System bringen zu müssen... Die von den Bombern der Amerikaner geworfenen Blindgängerbomben wurden hier unter all den Gefahren, das diese Aufgabe in sich barg, entschärft, ihre Materialien wiederverwendet und zu eigenen Waffen gegen den Feind umfunktioniert - so starben viele Amerikaner durch Metalle ihrer eigenen Bomben...

 

Ein hier gestrandeter US-amerikanischer Panzer... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Ein hier gestrandeter US-amerikanischer Panzer... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Modell, das zeigt, wie die Gänge unter Tage entstanden sind... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Modell, das zeigt, wie die Gänge unter Tage entstanden sind... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

Eine der Untertage gelegenen Küchen mit Zugang zu Grundwasser (siehe im Hintergrund das Loch in der Erde)... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Eine der Untertage gelegenen Küchen mit Zugang zu Grundwasser (siehe im Hintergrund das Loch in der Erde)... Tay Ninh, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

 

Wir erfahren, wie man in den Tunneln gelebt hat, auf welcher Ebene in den Tunneln geschlafen und gearbeitet, geschult und sich versammelt hat, wie man sich mit Wasser und Sauerstoff versorgt und wie man gelegentlichen Angriffen der Amerikaner entkommen konnte: Es gab zahlreiche Ausgänge in den nahe gelegenen Fluss, der einen schnell abtransportieren konnte... Überhaupt lernen wir viel über das Klein Klein des Vietnamkriegs, die Details der Kriegsführung und so manche offene Frage, die auch beste Vietnam- oder Antikriegsfilme nicht beantworten konnten, weil sie ja meist aus der Perspektive Hollywoods gedreht sind... Ein sehenswertes Stück Geschichte also , das einem bei all den Touristenmassen, die wir gesehen haben, auf diese Weise einen Schauplatz eines der grausamsten Kriege der Menschheit vor Augen führt und hoffentlich auch die Grobschlächtigen unter den Besuchern für die Schrecken heutiger Kriege sensibilisiert. Die zeitgenössischen Waffensysteme sind ja allemal schlimmer...

 

Saigon - Impressionen einer Stadt

Zurück in der heutigen Ho-Chi-Minh-Stadt, verarbeiten wir diese Schauplätze, lassen wir uns durch die zunehmend modern gestaltete Stadt treiben und erschließen uns immer weitere Areale und Sehenswürdigkeiten. Immer wieder naschen wir uns durch die hiesige Küche, halten Schwätzchen mit unseren fabelhaften Gastgeberinnen oder anderen Gästen unseres Hostels und genießen Saigon in allen Zügen... Abschließend wollen wir zu dieser Stadt noch ein paar Bilder sprechen lassen... Seht hier unsere Impressionen zu Saigon oder eben Ho-Chi-Minh-Stadt:

 

Durch Anklicken der Fotos können selbige vergrößert werden:

Alle Fotos Jörg Schwarz

 

Mui Ne und die vielfarbigen Sanddünen der Südküste

Wir verbringen Weihnachten in Saigon  und wollen über den Jahreswechsel an die Küste und das Meer: Wir entscheiden uns für einen der wohl meistbesuchten Ferienorte des Landes, der vor allem durch seine Küstenareale und deren roten und weißen Sanddünen berühmt geworden ist... Wir freuen uns auf Sonne, Wasser und Meer, schöne Sehenswürdigkeiten und Seafood satt... Aber kurz vor der Silvesternacht erreichen uns die schon oben erwähnten schlechten Nachrichten aus der Heimat... Was für ein besch... Jahreswechsel! Bescheiden...

 

Das Neue Jahr kann uns also erstmal nicht begeistern, da passt die südostasiatische Schlechtwetterfront mit Wolken und Regen gut ins Bild und ist Ausdruck für unsere Stimmungslage der ersten Tage in 2019. Unsere Laune ist getrübt, unsere Gedanken abgelenkt und unruhig - Reisen macht vor diesem Hintergrund keinen Sinn mehr. Wir machen uns auf den Rückweg und haben jetzt nur noch eine SPUR zu verfolgen: Wir wollen zuhause sein!

 

Wir zeigen hier die vorerst letzten Bilder aus Vietnam - Mui Ne:

 

Euch allen eine gute Zeit, Frohes Neues Jahr, bleibt gesund und schaut immer mal vorbei bei uns!

 

Die weißen Dünen von Mui Ne, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Die weißen Dünen von Mui Ne, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Vor dem roten Dünenfeld, Mui Ne, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Vor dem roten Dünenfeld, Mui Ne, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Der Rote Canon bei Mui Ne, Mui Ne, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Der Rote Canon bei Mui Ne, Mui Ne, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

Die roten Sanddünen von Mui Ne im Regen... Mui Ne, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Die roten Sanddünen von Mui Ne im Regen... Mui Ne, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

Empfehlungen

 

Unterkunft

 

Ho-Chi-Minh-Stadt/Saigon

  • Wir waren sehr glücklich im sehr guten Boholand Hostel, 95/14 Nguyễn Trãi (an einem kleinen und ruhigen Plätzchen im quirligen Distrikt 1), Phường Phạm Ngũ Lão, Quận 1, Hồ Chí Minh, Tel. +84 90 879 87 79, http://www.boholand.vnhotel.site/de/ - die unfassbar freundlichen Ana und Lili  betreiben hier mit Herz und Leidenschaft ein kleines, aber feines Hostel, bekochen ihre Gäste zum Frühstück und stehen mit Rat und Tat zur Seite... Die Zimmer sind klein aber bestens ausgestattet! Einfach gemütlich! Wir würden wiederkommen!

Mui Ne

  • Eine gute Wahl am eher weniger guten Strandabschnitt ist das CatSen Bungalows & Rooms, 195 Nguyễn Đình Chiểu, Phường Hàm Tiến, Thành phố Phan Thiết, Bình Thuận, Tel. +84 327 608 527, http://catsen.simdif.com/ - es liegt hinter der Strand-Straße und verfügt über einen wunderschönen Palmenhain-Garten mit gutem Pool, die Zimmer haben einen hohen Standard. Strand darf man nicht erwarten, dafür beste Seafood-Restaurants vor der Haustür...

 

Speisen

Ho-Chi-Minh-Stadt/Saigon

  • Für wunderbare Pho-Suppen ist man im Pho Quynh,

 


Muscheln auf vietnamesische Art im Tuan Thao 180... Mui Ne, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)
Muscheln auf vietnamesische Art im Tuan Thao 180... Mui Ne, Vietnam (Foto Jörg Schwarz)

 

Allgemeines

 

Ho-Chi-Minh-Stadt/Saigon

Neben den kulinarischen Höhen in Saigon  empfehlen wir vor allem den Besuch folgender Sehenswürdigkeiten:

  • Der Wiedervereinigungspalast (Hoi Truong Nhat)  ist absolut sehenswert... Hier kann man tatsächlich eintauchen in die Geschichte Vietnams, Saigons und dieses Palastes aus den 60er Jahren und hat noch kunsthistorisch einiges zu genießen...
  • Die Pagode des Jadekaisers (Phuoc Hai Tu) ist der aus unserer Sicht atmosphärisch dichteste und schönste Tempel in der Stadt, wunderbare Holzarbeiten, fabelhafte Reliefs und intensiv betende Gläubige... Den taoiszischen Tempel besser so gegen 16:30 Uhr besuchen, dann verflüchtigen sich so langsam die Besuchermassen und man hat mehr Atmosphäre...
  • Auch der hinduistische Mariamman-Tempel ist sehenswert aufgrund der sehr spezifischen Rituale hier...
  • Wir fanden vor allem das architektonisch wundervolle Museum der Schönen Künste sehenswert... Der historische Bau dürfte der Traum eines jeden Kunstliebhabers sein und auch einige Exponate haben uns ausgesprochen gut gefallen...
  • Lauft ansonsten einfach durch den Distrikt 1 - u.a. die vor allem abends interessante Party-Meile  (rund um die Pham Ngu Lao), die ja nicht jedermanns Sache ist, aber schon gesehen werden will... Oder auch das Einkaufs- und Shopping-Gebiet rund um das ehemalige Sai Gon-Zentrum
  • Auch der Distrikt 4  ist abends empfehlenswert...
  • Wie immer kann man fast jeden einzelnen Markt empfehlen...
  • Den besten Kaffee kauft man in Vietnam aus unserer Sicht nicht in Da Lat (der Kaffeeregion) oder anderswo, sondern im Supermarkt: Uns wurde der Sang Tao empfohlen und in der Tat: Ein herausragender Kaffee mit den Stärken 1 (leicht) bis 5 (stark) hat Schokoladennoten und ist samtweich... Wir lieben ihn!
  • Für eine wunderbar entspannende Massage  sehr zu empfehlen - weil seriös und mit Sauna ausgestattet, dazu hervorragend ausgebildete Masseurinnen - ist das Ngoc Anh Spa,

 

Ausblick

 

Spuren | WECHSLER folgen ihrem Herzen und begeben sich vorerst in die SPUR gen Heimat... Die diesmalige Reise ist erstmal vorbei.

 

Aber sie werden auf dieser, ihrer Spuren | WECHSLER-Seite auch weiterhin regelmäßig aktiv sein. Unter Aktuelle Beiträge werden sie auch weiterhin regelmäßig von der Schönheit des Planeten, der Freiheit des unbeschwerten Reisens sowie den kulinarischen Genüssen der Welt berichten... Aus der Ruhe des Heimathafens heraus lässt sich sicher das ein oder andere Reisethema auch mal etwas detaillierter und intensiver beleuchten...

 

Schon jetzt sind einige Beiträge in der Pipeline, die hoffentlich die Lust und Leidenschaft für das Reisen - vor allem im slow-travel-Modus - anregen, wecken und hochhalten... Vor allem länderspezifische Reiseinformationen und -empfehlungen, Reiseziele und -highlights stehen dann im Vordergrund. Aber sie werden auch mit neuen Vorschlägen für ihre kulinarischen Gaumen | FREUDEN aufwarten und zum Nachkochen anregen...

 

Vor allem aber werden sie irgendwann wieder reisen... Lasst Euch also auch zukünftig mitnehmen, in die Welt der Spuren | WECHSLER. Wenn es wieder heißt:

 

Folgt ihnen IN DIE SPUR!

 

The river flows - also in the rain... Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)
The river flows - also in the rain... Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

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Kommentare: 2
  • #1

    Tut nichts zur Sache (Sonntag, 13 Januar 2019 21:17)

    Gerade entdecke ich erst diesen Blog, nun geht er leider schon zu Ende. Großartige Berichterstattung! Werde alles rückwärts lesen... Steckt viel drin!

  • #2

    Spuren | WECHSLER (Sonntag, 20 Januar 2019 17:17)

    Hallo 'Tut nichts zur Sache'!
    Auch wenn es in der Tat schade ist, dich erst jetzt an Bord zu haben: Es wird weitergehen mit den Spurenwechslern und es liegt wahrlich genug Stoff vor, um die Zeit zu überbrücken... Schön, dass du (in) die SPUR gefunden hast...
    Spurenwechsler

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