Kambodscha


Slow travel Kambodscha

Unentdecktes Asien -

Von den sagenhaften Flusslandschaften am Fuße des Kardamongebirges

13.12.2019, von Jörg Schwarz

 

Nein: Viele Erwartungen hatten wir an die Region Koh Kong  tatsächlich nicht, als wir hier, von Phnom Penh  aus, nach langer, anstrengender Busfahrt und bereits einigen Reisewochen in Kambodscha  auf dem Buckel, ziemlich müde ankommen. Wir sind hier vor allem, weil wir kurz die Grenze nach Thailand  überqueren wollen. Wir müssen unsere Visa verlängern lassen und planen einen Tag in Trat (Thailand) ein, bevor wir anschließend die kambodschanische Küste  in Richtung Vietnam  entlangreisen wollen. Die als wenig attraktiv geltende Stadt Koh Kong  - Kambodschas  weit ab liegender Außenposten am süd-westlichen Zipfel des Landes und als früheres Schmugglernest verrufen - wird uns als langweiliger Grenzposten für westliche Touristen auf der Durchreise beschrieben. Ein spröder Flecken Erde mit wenig Flair. Warum also hier Zeit verbringen? 

 

Unsere Antwort ist da klar: Weil wir als Slowtraveller  die Zeit haben und uns lieber erst mal selbst ein Bild machen... Und siehe da, rückblickend können wir sagen: Die Region hat sich einen Besuch redlich verdient, sie verdient sogar deutlich mehr Besucher! Schaut hier, warum:

 

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Tropisches Ambiente satt an der Tatai-Brücke, Tatai-Wasserfall bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

 

Mal wieder schwitze ich aus jeder Pore, schiessen mir Fontänen bei jedem Schritt das Gesicht herunter. Es gibt wahrhaftig keinen trockenen Flecken mehr an meinem Körper, kein einziger Fetzen Stoff, der nicht durchnässt wäre und so sehe ich gerade einfach keine Chance mehr, meine jetzt völlig verschmierte Brille irgendwie wieder sauber und klar zu bekommen. Wir trekken seit einiger Zeit durch Mangroven und über kleine Bäche hinweg, laufen einen kurzen aber steilen Berg hinauf. Über Wurzeln und steile sandige Wege, auf denen wir uns an Lianen und Büschen immer wieder mühsam hochziehen müssen, geht es seit jetzt gut einer Stunde durch üppiges Grün bergauf. Obwohl ich vor nicht allzu langer Zeit noch Aufstiege von über 1.000 Höhenmetern und auf Höhen von bis zu 5.000 m ü. N. N. absolviert habe, bringen mich diese vielleicht zweihundert läppischen Höhenmeter (?) in unmittelbarer Nähe zur Küste schon an meine Grenzen... Es ist diese verdammte Hitze hier, die hohe Luftfeuchtigkeit bei 35 Grad Celsius, die alles anders macht und uns alles abverlangt. Wie frustrierend...

 

Gerade erhalte ich aus Magdas Rucksack ein sauberes Tuch, reinige meine Brille und sehe nun auch das, was all die anderen schon seit ein paar Minuten bestaunen und ich bisher nur durch Schlieren wahrnahm: Ein wundervoller Wasserfall fällt aus gut 20 Meter von oben von einer scharfen Felsenkante herab. Er ist wundervoll. Ein herrlicher und lohnender Anblick zu unserer Linken. Wassertröpfchen befeuchten die Luft, ein kleiner Regenbogen bildet sich im Sprühwasser, das der Wind nun zu uns herüber weht. Wieder putze ich meine Brille, wieder bin ich von dem anschließend klaren Blick fasziniert. Auch ich vergesse nun die strapaziöse Tour durch den verwilderten Dschungel hinter uns und genieße diesen Moment, der auf alle Fantasien und imaginierten Bilder eines tropischen Paradieses einzahlt, die man so im Geiste herumträgt. Augenblicklich erscheint die eben noch schmerzende Anstrengung wie weggeblasen, hallt die Beschwerlichkeit des Treks höchstens noch als Referenzpunkt in der Vorstellung nach, dass sie es Wert war, um diese wundervolle Natur hier zu erleben: Kein Abenteuer ohne Anstrengung eben. Und ich bin froh jetzt genau hier zu sein!

 

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Morgens sind wir mit dem Boot über unzählige Flussarme mit Mangoven angereist, Bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)
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Achtung! Extremst rutschig! Kardamongebirge bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)
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Der erste Anblick unseres Wasserfalls von unten... Kardamongebirge bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

 

Es ist genau diese Felsenkante dort oben, die Abbruchkante des Wasserfalls, die es für uns jetzt noch zu erklimmen gilt und ein noch weit fabelhafteres Terrain erobern lässt: Inmitten dieser steil aufragenden ersten Wand des Kardamongebirges  - das sich im Hinterland der kambodschanischen Süd-West-Küste  emporhebt und vermutlich beste Trekkingreviere bereit hielte, würden sie denn erschlossen, - stoßen wir auf ein kleines Paradies: Wir stehen jetzt zunächst am oberen Rand des gerade noch von unten bestaunten Wasserfalls und blicken weit hinaus auf die von Wasser und Mangroven gesäumte Küstenzone. Unter uns fällt die Wand steil ab, rauscht das Wasser hinab. Hebt sich der Blick von hier aus in die Ferne erlebt man einen fantastischen Ausblick! Von dort hinten sind wir heute in aller früh aufgebrochen und mit dem Boot durch unzählige Flussarme und an ausgedehnten Mangovenbeständen entlang hierher gefahren. Dort unten begann unser Aufstieg und wir selbst stehen jetzt dort, wohin unser Guide vorhin aus weiter Ferne mit dem Finger zeigte: "Da trekken wir hin!" Und ich dachte noch bei mir: Ein Katzensprung...

 

Die Szenerie hier oben ist traumhaft: Wir breiten uns mit unserer kleinen Gruppe von gut 10 Personen auf einem von der Sonne wunderbar vorgewärmten Felsplateau aus, das gleichwohl viel Schatten bietet und genießen den Nachmittag: Eine tropische Kulisse der Extraklasse. Zikaden zirpen, Vögel zwitschern, überall üppige Pflanzenwelt und viele Schmetterlinge. Zwischen uns plätschern kleine Bäche, die sich in natürlichen Bassins vereinen und irgendwann die Felsenkante herabstürzen. Man merkt jetzt uneingeschränkt jedem in der Gruppe die Begeisterung über so viel natürliche Schönheit an, unzweifelhaft ein charmanter Ort mitten im Dschungel. Wir ziehen unsere Badesachen an, trocknen unsere schweißnassen Shirts, Hosen und Socken auf den blanken Felsen in der strahlenden Sonne und erkunden einen zweiten, noch schöneren Wasserfall in unserem Rücken. Einer Filmkulisse gleich, fällt hier - über gut 15 Meter Breite - ein in dieser Jahreszeit wenig üppiger, aber um so schönerer Wasserfall in ein Bassin, das zum Baden einfach einläd. Und genau das haben wir uns jetzt verdient: Abkühlen und entspannen von der Strapaze des Treks! Nach dem Bad noch ein gutes Mittagessen, Zeit zum Relaxen, Sonnenbaden und sattsehen und dann geht es wieder steil hinab, mitten hindurch durch Dschungel und Mangroven zu unserem Boot, dass in dem glasklaren Wasser angetäut auf uns wartet... Ein geiler Trip!

 

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Oben angekommen hat man an der Abbruchkante herrliche Aussicht auf die Mangrovenlandschaft... Bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)
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Zur Zeit nicht gerade viel Wasser - aber das sieht zu anderen Zeiten auch anders aus... Bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

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Keine Ahnung, wie dieser wunderschöne Wasserfall heißt... Aber ein Bad hier im eiskalten Wasser ist herrlich inmitten üppigen Dschungels, Bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

 

Der Trek zu diesem unbekannten Wasserfall ist für uns bei weitem nicht das erste schöne Erlebnis in Koh Kong, wohl aber ein erster echter Höhepunkt!  Nachdem wir von Thailand  mit frisch erneuertem Visum und per Tuc Tuc nach Koh Kong  zurückgekehrt sind, haben wir Ausflüge zur vorgelagerten Insel Koh Kong - ein riesiges, fast unbewohntes tropisches Eiland mit großartigen Stränden und üppigem Dschungelbewuchs das seine touristische Zukunft noch vor sich hat - sowie den geschützten Mangrovenarealen an der Küste unternommen sowie die nahen Festlandstrände - u.a. Koh Yor - besucht. Wir haben ein annehmbares, chinesisch geführtes Hotel für uns entdeckt und uns einfach - slow travel - mehrere Tage durch die Stadt treiben lassen, die tatsächlich in Sachen Tourismus noch viel aufzuholen hat... Aber was heißt das schon? Sie ist ja nicht für die Touristen gemacht und gerade deshalb spannend! Wenn man sich beim Entdecken Zeit lässt und von allzuviel falschen Vorstellungen an "geleckte" Hochglanz-Paradiese befreit, findet man - wie immer eigentlich - etwas, das den Aufenthalt schön macht: So haben wir am Ende einer guten Woche in der Stadt eines der besten Cafés des Landes und das beste Käsebaguette jenseits von Paris für uns entdeckt, ein hervorragendes hot pot-Restaurant sowie eine richtig gute klassische Thai-Massage genossen... Und ja, ein paar Kuriositäten und unterirdische Erfahrungen waren auch dabei... Kurzum: Koh Kong  ist (derzeit noch nicht) das annehmliche Verweilstädtchen, dass der Mainstream sucht, aber man kann es ganz gut ein paar Tage aushalten, wenn man neugierig und entdeckungsfreudig ist... In der näheren Umgebung jedenfalls verbergen sich noch zahlreiche Schätze und Ausflugsziele von großem Potenzial. Die Natur hier strotzt vor verborgenen Höhepunkten. 

 

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Hot Pot-Küche mitten in Koh Kong City, Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)
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Kann man machen: Tagesausflug zum Baden an den nahegelegenen Festland-Beach Koh Yor, bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

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Schon eher für nen geilen Strandtag geeignet: Koh Kong Island hat viele schöne Strände - aber auch Sandfliegen... Koh Kong Island, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)
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Bescheidenes Dorfleben direkt am Fluss in den Mangroven, bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

 

Schon während der Anreise nach Koh Kong City berichtet uns ein Däne von seinem Ziel in der Region: "Ich steige an der Tatai-Brücke  aus. Dort wartet ein Boot auf mich, dass mich direkt zu Neptune Adventures Bungalows bringen wird. Kennt ihr das? Eine chillige kleine Bungalowanlage, geführt von einem Deutschen... Ich habe das vor Monaten gebucht. Das liegt direkt am Fluss und soll ein keiner Traum sein... Raus in die Natur..." sagt er noch, als der Bus schon hält und man ihn eiligst zum Aussteigen auffordert. Wir verabschieden uns und hegen die Hoffnung, dass wir uns nochmal wiedersehen werden, aber so kommt es nicht, weil wir uns in Koh Kong City  viel zu lang haben treiben lassen...

 

Jetzt aber, nach ereignisreichen Tagen rund um Koh Kong City, machen wir uns zu diesem Ort auf, der zu unserer großen Überraschung noch ein Plätzchen für uns frei hat. An einem kambodschanischen Feiertag lassen wir uns an der Tatai-Brücke  absetzen und laufen zum Fluss hinab. Es wuselt hier heute nur so vor sich hin und vor uns eröffnet sich ein Kosmos kambodschanischer Lebensart: Blinde Musiker spielen auf typisch kambodschanischen Streichinstrumenten für ein paar Riel, neugierige buddhistische Mönche chartern Taxiboote zum beliebten Tatai-Wasserfall und ganze Familienverbände treffen sich zum Feiertagsausflug am Fluss und verspeisen ihre mitgebrachten Leckereien auf Picknickdecken. Die Kulisse unter der großen Brücke, all die bunten und knatternden Boote, die Gerüche der Garküchen und das geschäftige Treiben lassen die Zeit einerseits wie im Fluge vergehen und uns andererseits unvergessliche Erfahrungen sammeln. Jetzt aber kommt unser Boot, um uns abzuholen: Wir klettern über andere Boote hinweg in die kleine Nussschale hinein, freundliche Augen reichen uns die Hände und weisen uns unsere Plätze zu. Auf geht's, gerade einmal 20 Minuten fahren wir aus allem Trubel heraus in einen absolut ruhigen Arm des Flusses. Und da ist es auch schon: Neptune Adventures prangt auf einem am Ufer liegenden Bootsrumpf. 

 

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Die Klänge dieses traditionellen kambodschanischen Instruments sind hinreissend... Tatai-Brücke, bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)
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Feiertage sind Ausflugstage in Kambodscha - viel Trubel heute am Fluss... Tatai-Brücke, bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

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Schon in unmittelbarer Umgebung der Brücke beginnt die wunderschöne Flusslandschaft mit ihrer jederzeit interessanten Uferzone... Tatai-Brücke, bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

 

Der Fahrer setzt uns ab und bedeutet uns, dass wir hier - ein gemütliches kleines, überdachtes Bootshaus am Ufer - auf Thomas warten sollen. Er werde gleich kommen und uns begrüßen. Wir schauen uns um und sind sofort hoch erfreut: Ein wunderbares Stück Flusslandschaft liegt zu allen Seiten vor uns, wir befinden uns unmittelbar auf der Höhe des Flusses auf einem offenbar als Speise- und Aufenthaltsraum genutzten Steg oder offenen Bootshaus, das - wie wir später noch erfahren werden - genauso als Badestelle und Sprungbrett dient wie als chillige Liegewiese... Die Ufer des hier gut 100 Meter breiten Preat-Flusses  sind üppig bewachsen, sein Wasser ist super klar. Die einzigen Geräusche an diesem wunderbaren Platz sind das Rascheln der Palmenblätter, das Gurgeln des Wassers unter dem Bootshaus sowie gelegentlich passierende Boote - sonst ist es ein Platz der Ruhe und des Friedens... 

 

Und genau so begegnet uns nun also Thomas, der sich relaxed und in aller Gelassenheit, dabei freundlich und um unser Wohl bemüht vorstellt und uns nun sein kleines Stück vom Tropenparadies am Ufer zeigt. Wir laufen die üppig grün bewachse Uferzone ab, werfen einen Blick in die Küche des Gastgebers und vier weitere Hütten, die ganz aus Naturmaterialien, dafür kreativ gebaut und mit viel Flair versehen, für die Gäste gedacht sind. An einem absolut chilligen Rundhaus bleibt er stehen: "Das hier wird Euer Domizil!" Wir sind augenblicklich hingerissen. Was für eine fabelhafte Hütte direkt am Fluss: Ein aus Palmblättern und einem Flussreet gefertigtes offenes Stelzenhaus wird über Bambusstege mit einer traumhaften Terrasse verbunden, in die wir uns sofort verlieben... Die Hütte ist ein Traum und wir werden hier fantastische Abhäng-Tage und geruhsame wie angenehm temperierte Nächte verbringen. Kein Luxus findet sich hier, aber ein perfekt angepasstes schönes Haus mit allem, was man braucht!

 

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Unsere unvergessene Terrasse am Fluss, Neptune Adventures Bungalows, bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)
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Unser Rundhaus am Fluss, Neptune Adventures Bungalows, bei Koh Kong, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

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Blick auf die andere Uferseite des Preat-Flusses, Preat-Fluss bei Neptune Adventures Bungalows, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

 

Was sage ich: Kein Luxus? Das kommt wohl auf die Betrachterperspektive an, denn sie hat eine Menge zu bieten: Die kleine Anlage erweist sich als Volltreffer! Wir lernen fabelhafte Menschen aus den Niederlanden  und Frankreich  kennen, mit denen wir qualitativ hochwertige Zeit verbringen. Wir werden fantastisch von Thomas  bekocht und unterhalten, überhaupt bestens versorgt und baden gelegentlich im herrlich klaren und jederzeit abkühlenden Fluss. Neben viel gepflegtem Nichtstun in der Hängematte schauen wir uns aber auch immer wieder in der Gegend um, die wir im Leben nicht so schön erwartet hatten. Natürlich schaut man sich die lokale und weit im Land bekannte Attraktion, den Tatai-Wasserfall an, für den die meisten überhaupt hierher kommen. Aber die Region bietet so viel mehr: Wir befahren den Fluss in Richtung seiner Quelle mit dem Kayak, haben immer wieder Kontakt mit den Menschen an den Ufern oder in den Booten und staunen über die dichte Natur zu allen Seiten des Gewässers. Jede Tageszeit bietet andere Perspektiven, sich wandelndes Licht und der Fluss ist tatsächlich - mit Buddhas Worten - niemals derselbe, wenn man erneut in ihn hinein steigt. Wir sind jedenfalls von dem Ort fasziniert und spüren diese Faszination bis heute als eine starke Sehnsucht in uns... 

 

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Entlang des Preat-Flusses, Preat-Fluss, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)
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Filmreife Kulissen... Preat-Fluss, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

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Hier war noch an Fotografieren zu denken... Im Dschungel an einem Nebenarm des Preat-Flusses, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)
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Verdientes Bad nach der Dschungelwanderung, Im Dschungel an einem Nebenarm des Preat-Flusses, Kambodscha (Foto Magdalena Bosak)

 

Heute nun brechen wir mit der gesamten Truppe - 2 Niederländer, 2 Französinnen und 2 Deutsche - zu einem versteckten kleinen Wasserfall mitten im Dschungel auf. Kaum einer kenne ihn und der Weg sei etwas beschwerlich, weil er selten gelaufen wird... Wir sollen wegen der rutschigen Felsen unbedingt Socken dabei haben. "Nein", sagt Thomas noch, "das hat jetzt nicht die Dimension des Tatai-Wasserfalls, aber sowohl der Weg dorthin als auch das Bedeerlebnis in den kleinen Pools vor Ort werden euch entschädigen!" 

 

Und genauso wird es kommen und noch mehr, denn der Trip wird zum echten kleinen Abenteuer. Ich behaupte, dass hier schon seit Jahren niemand mehr hergekommen sein kann, denn ein Weg existiert schlicht nicht. Wir schlagen uns daher unsere Route vom Wasser aus durch dichten und verwachsenen Dschungel erst mühsam mit der Machete frei und haben wirklich großes Glück, dass bis zum Schluss niemand in Socken in die großen Dornen am Boden oder auf die teils scharfkantigen Steine im Wasser tritt. Niemand wird im Flussbett auf den veralgten Felsen böse ausrutschen und Schlangen haben wir wenigstens nicht gesehen. Niemand wird sich allzu stark an den messerscharfen Blättern schneiden, an denen wir uns etwas eingeschüchtert entlang winden, und nur einige wenige von uns fassen unbeabsichtigt - und nur für einen kurzen Moment - in sich sofort verteidigende Ameisenarmeen gigantischen Ausmaßes hinein und erfahren die Wirkung ihres Giftes... 

 

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Die Sonne bereitet bereits ihren baldigen Untergang an... Am Preat-Fluss, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)
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Der Tag geht langsam zu Ende... Am Preat-Fluss, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

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Was für ein Licht! Die untergehende Sonne taucht die Landschaft in Illumination... Am Preat-Fluss, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

 

Da also alles gut ging, muss man festhalten: Schon die Anreise entlang dieses fabelhaften Flusses und seiner Seitenarme, unser kurzer aber spannender Dschungeltrip und der Genuss am Ziel - der Wasserfall ist nicht eigentlich ein Fall, sondern viele kleine Pools mit plätschernden Rinnsalen - haben sich auch an diesen Tag mehr als gelohnt. Vor allem aber aufgrund der Rückreise.

 

Wir brechen auf, als die Sonne die Flusslandschaft bereits in gelb-orangenes Licht taucht. Der sukzessive Untergang der Sonne, dieses faszinierende Lichtspiel an den Ufern und dem Himmel, entpuppt sich heute als ein atemberaubendes Schauspiel der Natur. Eine fantastische Zugabe zu einem ohnehin spannenden Tag. Wir durchqueren jetzt spektakulär illuminierte Flussarme in denen sich das Dasein der unmittelbar am und vom Fluss lebenden Menschen nun - nach getaner Arbeit - dem Ende des Tages zuneigt. Eine fast unwirklich erscheinende Atmosphäre erfasst die gesamte Szenerie und während wir ruhig aber knatternd den Fluss wieder hinauf fahren, erleben wir einen Sonnenuntergang der schönsten Art. Wir jedenfalls konnten ihn uns in der tropischen Flusskulisse kaum schöner ausmalen.

 

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Wir haben mit so viel Schönheit nicht gerechnet, Am Preat-Fluss, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)
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Eine fantastische Atmosphäre, Am Preat-Fluss, Kambodscha (Foto Jörg schwarz)
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Farbenspiel im Wasser, Am Preat-Fluss, Kambodscha (Foto Jörg Schwarz)

 

Wir kehren erst in Dunkelheit zurück und werden schon von Thomas erwartet: Ein riesiger Barrakuda  - von Thomas  derweil in Koh Kong City  beschafft und zurecht stolz präsentiert - ist bereits fertig gegrillt und wartet auf hungrige Abenteurer... Herz was willst du mehr...

 

Koh Kong  also, das spröde und keineswegs hochglanz-präsentierte Hinterland Kambodschas mit wenig Tamtam und Chichi, beschert uns die schönsten Tage in Kambodscha. Hier, wo sich Traveller beim Überqueren der Grenze zu Thailand  zumeist nur die Hacken zeigen, wo die Erwartungen gering und die Verweildauer der meisten Besucher kaum ein, zwei Tage beträgt, hier ereilt uns das ungeplante und nicht erwartete Elysium Kambodschas. Wir werden wiederkommen und wir werden es machen wie immer: Mit viel Zeit versehen, uns umschauen, neugierig sein und entdecken. Uns treiben lassen, offen sein für das Ungeplante und Unerwartete. Vor allem aber wollen wir uns lösen von den unvermeidbaren Glücksversprechen des Tourismusmassenbetriebs - hier in in der Koh Kong-Region wird man davon gegenwärtig nicht viel antreffen, dafür aber umso überraschter sein... Wer es schätzt, dass er auf bescheidenem Niveau erschlossene Naturparadiese quasi für sich und wenige andere allein hat, der wird hier reisen müssen...

 

Unsere Empfehlung: Slow travel  reisen, denn nur so erschließt sich das Schöne in der Welt auch da, wo andere die Nase rümpfen... 

 

Hier noch ein paar Impressionen der Preat-Fluss-Region, unten weitere praktische Tipps...

 




 

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