Moin Moin aus der Hängematte - allerdings zurück in Berlin!
Noch etwas müde und mit viel Wehmut blicken wir heute - kurz nach unserer Rückkehr nach Deutschland - auf unsere Tage in Laos. Die vergangenen Wochen sind mal wieder wie im Fluge vergangen und haben uns eine geniale Zeit verschafft, uns sehr glücklich gemacht. Die zurückliegende Reise hat beinahe alles das erfüllt, was wir uns davon erhoffen konnten, obwohl sie dieses Mal doch recht zerstückelt war...
Heute gilt es noch unseren Beitrag zu unserem Roadrip durch das zentrale Laos zu beenden - es stehen 4 weitere, herausragende Etappen aus, die noch nicht erzählt sind, vier Etappen, die wahrlich spannende Momente, tiefe Empfindungen und echte Erholung neben einer anstrengenden Mopedtour beinhaltet haben! Freut Euch auf zahlreiche Entdeckungen, kulturelle wie natürliche Highlights sowie auf Empfehlungen und Tipps unserer Helden...
Habt ein schönes 2025!
Kommt jetzt IN DIE SPUR!
Eure Spurenwechsler

Wer zunächst nochmal den ersten drei Etappen folgen möchte, der kann sich hier gern verlinken... Am Ende des vorhergehenden Blogbeitrags findet ihr dann wieder die Verlinkung zu dieser Fortsetzung!
Wir hatten unseren ersten Teil-Bericht mit der Etappe 3 beendet, hingerissen von der Umgebung unserer Unterkunft Sainamhai Resort - sie liegt idyllisch und in vollkommener Ruhe an einem Fluss. Wir berichteten bereits, dass vor allem auch die kulinarischen Höhen in dieser Unterkunft - großartige Laab-Gerichte - vor allem in Thailand, Kambodscha und eben Laos zu den Nationalgerichten gehörend -, ein formidables Rindfleisch mit Ingwer - selten anderswo so gut gegessen - sowie in Breite wie Qualität eine wirklich hervorragende Auswahl laotischer Leckerbissen - in uns bereits den Wunsch reifen ließen, hier doch länger zu bleiben oder aber zumindest möglichst bald wieder hier aufschlagen zu können... Wir hatten uns kurzerhand in dieses Fleckchen Erde hier verguckt, das einfach wundervoll in der Landschaft liegt und ganz viel Seele hat...
Einen Großteil Verantwortung daran trägt vor allem Vongsamay, der Besitzer der Anlage, der ein hervorragendes Englisch (und by the way: Spanisch) spricht und sich als ein ausgesprochen guter Gastgeber und Gesprächspartner zu allen Fragen von Laos, aber auch weit darüber hinaus erweist... Zudem ist er ein unfassbar freundlicher und dezent-höflicher Mensch - den muss man einfach mögen, auch weil seine Ansichten pointiert sind und gleichwohl eloquente Diplomatie zum Ausdruck bringen - ein toller Typ irgendwie, den wir in unser Herz schließen. Aber Vongsamay kommt erstmal nicht von sich aus, wir müssen ihn mit Fragen löchern und laufen so an einer Reihe von Themen entlang, die Laos und seine Nachbarn, das Leben der einfachen Menschen hier in diesem Landstrich, die politische Lage der Welt betreffen. Er berichtet von den zahlreichen Unfällen der sich selbst überschätzenden Abenteurer auf dem Loop (aber auch jenen, die einfach Pech hatten) und berichtet von Toten, aber auch grausam Verwundeten, die letztlich - in Abwesenheit von Ärzten und Krankenhäusern in diesem Landstrich - bei ihm und seiner Frau landen, schlicht, weil sie hier gebucht haben und ja sonst niemanden kennen... "Wo sollen sie auch hin? Und was tut man schließlich?" fragt er uns: "Man hilft natürlich!", antwortet er und erzählt, dass er immer wieder über die Jahre Schnittverletzungen, Quetschungen, Verbrennungen oder Schürfwunden (die harmloseren Sachen), aber auch Brüche und schwerwiegende Verletzungen entweder selbst ersthelfend versorgt habe oder die armen Touristen eben nach Vientiane ins Krankenhaus hat fahren müssen... Man nimmt ihm ab, dass er beim Anblick der Unglücklichen selbst Schmerz empfunden hat...



Seine Erzählungen sind natürlich für uns spannend und es wird über die einzelnen Begegnungen immer persönlicher: Unser Gesprächspartner, erzählt uns im Laufe intensiver Gespräche, dass er als junger Mann - unter dem kommunistischen Laos - zum Studium der Architektur in Kuba gelebt und Spanisch gesprochen hat - also auch kein Wunder, das er hier eine solch gemütliche und schöne Anlage hingesetzt hat - und es macht unheimlich Spaß - offensichtlich auch ihm selbst - unsere Erfahrungen mit diesem karibischen Land und seinen Menschen zu teilen... Plötzlich wird kurzerhand Spanisch am Tisch gesprochen, reflektiert man einschlägige Orte in eher unscheinbaren Städten Kubas, kommen Menschen sich in kurzer Zeit sehr nahe. Eine wundervolle Begegnung, die - das können wir hier vorwegnehmen - gegen unsere eigentlichen Pläne eine Fortsetzung finden wird...
Thakek-Loop: Tag 4
Wir folgen derweil erstmal unserem Plan, frühstücken noch gemütlich im Sainamhai Resort und verabschieden uns zunächst herzlich in dem Glauben, dass man sich vielleicht mal irgendwann wiedersehen könnte, ganz sicher aber in einer fernen Zukunft. Wenn wir ehrlich sind, wären wir jedoch gern noch eine Weile geblieben... Mit dem Moped geht es nun gute 1,5 Stunden - immer wieder halten wir für Fotos und neugierige Blicke - in das Konglor-Tal hinein, an dessen Ende das für die meisten Traveller vermutlich ultimative Ziel des Thakek-Loops - die berühmte Konglor-Höhle - liegt...
Wir fahren zunächst - meist schnurstracks und von riesigen Stromtrassen begleitet - durch ein immer schöner werdendes Tal, das von gigantischen Karstfelsen - mal näher dran, mal weiter weg - eingerahmt ist und zum Ende hin immer faszinierender wird. Dazwischen passieren wir ärmlich wirkende Dörfer, Bauern in ihren landwirtschaftlichen Fahrzeugen und eine extrem trockene Felderlandschaft, die nur gelegentlich, mit zunehmender Fahrtdauer nun aber aufgrund der Nutzung von künstlich geschaffenen Bewässerungssystemen auch häufiger bepflanzt sind. Erstaunlicherweise werden hier in der Region überall Tabakpflanzen angebaut, wie wir von Vongsamay wissen... Trotz des zumeist fehlenden Wassers für die Landwirtschaft und der zahlreichen brachliegenden Felder, sehen wir gleichwohl üppiges grünes Buschwerk und Palmen, aber auch andere Bäume zahlreicher Arten, wo immer ein wenig Wasser ziurkuliert...

Landschaftsaufnahmen aus dem Konglor-Tal, Zentrallaos (Fotos Jörg Schwarz) - zum Vergrößern einfach anklicken!
Irgendwann kommen wir in das vorerst letzte Dorf des Tals - Tham Kong Lo -, kurz vor der berühmten Konglor Höhle und suchen unsere Anlage. Freundliche Menschen, die uns nicht (und die wir nicht) verstehen, aber das gesuchte Conglor Cave Resort - Riverside kennen, weisen uns mit ausholender Armbewegung den Weg. Über einige sandige Pisten hinweg landen wir irgendwann beim unmittelbar am Nam Hinboun River - gelegenen, erst seit drei Monaten am Start befindlichen Bungalowanlage, die uns optisch beinahe ebenso umhaut, wie das Sainamhai... Wir sind sofort verzaubert! Eine Reihe von vielleicht 8 oder 10 nagelneuen Bungalows auf Stelzen stehen in einer Reihe mit der atemberaubenden Aussicht ihrer Terrassen auf einen wunderschönen Karst am anderen Flussufer. Wir blicken von oben auf ein etwa 6 - 7 Meter tief unter uns liegendes Flusstal, das sich von uns bis zum Karst ausdehnt. Zahlreiche wilde Entenfamilien tummeln sich entlang des farblich wundervollen Flusses, dessen Ufer zum Baden einladen und zum Karst hin üppig bewachsen sind... Wow, was für ein Ort!
Wir reißen uns heute früh aber vorerst von dieser traumhaften Kulisse los, nehmen im Restaurant/Rezeptionsgebäude unseren Schlüssel entgegen, verstauen unsere Sachen im Bungalow und machen uns sogleich auf, um die hiesige Konglor Cave zu besichtigen... Wir hätten lediglich ein, zwei Flusswindungen mit dem Boot oder Kayak machen müssen, der unmittelbar zum Höhleneingang führt und letztlich ja auch durch die gesamte Höhle verläuft, aber wir begnügen uns mit dem Moped und legen den Weg auf sandiger Piste zurück... Auf dem Fluss werden wir in der Höhle noch lange genug fahren, denn er durchfließt die Höhle mit ihrer Länge von 7,5 km vollständig und ist sicher einer ihrer Höhepunkte...

Unsere Bungalowanlage liegt zauberhaft in einer idyllischen Landschaft und bietet fast alles, was das Travellerherz begehrt... Tham Kong Lo, Laos (Fotos Jörg Schwarz)
- zum Vergrößern bitte anklicken! -
Wir haben es tatsächlich nicht weit, stellen unsere Maschine oberhalb des Flusslaufs ab, lösen das Ticket und erhalten einen Guide - ein Bootsführer - zugewiesen. Dazu gibt es je zwei - leider sehr schwache - Stirnlampen und Schwimmwesten. Wir folgen unserem Guide über eine Bambusbrücke, haben bereits den Blick auf den schönen Eingangsbereich der Höhle gerichtet und laufen durch weichen Sand zum felsigen Höhlenloch. Es wird Wert darauf gelegt, dass man mindestens Flip Flops trägt, da es in der Höhle auch zu Fuß Passagen zu bewältigen gilt und auch immer wieder spitze und rutschige Felsen bewältigt werden müssen... Wir empfehlen schon an dieser Stelle besser feste, am Hacken verschließbare Gummilatschen oder Sandalen zu tragen, weil Flip Flops im fließenden Gewässer auch schnell mal beim Laufen vom Fuß gerissen werden - aber dazu später mehr!
Landschaftlich ist jedenfalls bereits der vor der Höhle befindiche Einstiegsbereich sehenswert und wer klaustrophobische Probleme hat, der sollte den Ort trotzdem aufsuchen, denn auch hier macht es bereits Spaß: Das tropische Ambiente, die gesamte in der Sonne liegende Szenerie lässt Träume wahr werden...

Zum Baden ist dieser Teil des Flusses nicht freigegeben... Konglor Höhle, Laos (Fotos Magdalena Bosak und Jörg Schwarz) - zum Vergrößern anklicken!
In der Höhle angekommen laufen wir auf festem Sand des Uferbereichs in eine bereits hier imposante Halle mit zahlreichen Booten zu. Wir erhalten einen Platz in einem ziemlich wackligen, weil sehr flachen, länglich geschnittenen Boot zugewiesen und schon geht es los... Wir steuern auf die totale Finsternis zu, die sich im Schein der drei Stirnlampen und dem noch kurze Zeit wirksamen Lichteinfall des Eingangsbereichs als ein viele Meter hoher, an der Decke durch Erosion geschliffener Naturtunnel erweist, in den der angeschwollene Strom zur Regenzeit (?) Äste, Bambusstangen oder Fischernetze in die Felsritzen geklemmt hat... Man kann nicht glauben, dass das Wasser je da oben gestanden hat...
Zunehmend wird es dunkler und nur im Kreisen der Lichtstrahlen unserer Lampen zeichnen sich die Konturen dieses atemberaubenden unterirdischen Wasserlaufs ab, der an der Decke des Karstfelsens kaum Stalakmiten zeigt, Leider sind unsere Lampen schwache Funzeln, der Lichtkegel unseres Guides dagegen, macht eindeutig den Unterschied, aber er muss ja auch in der in vielen Windungen und Kurven, bei ziemlich flachem Wasser, von zahlreichen Felsen hier und da blockiert, navigieren... Trotzdem ägere ich mich mal wieder, dass wir keine adäquate Taschenlampe eingepackt haben - unsere ist uns einfach zu schwer erschienen, als das wir sie permanent hätten mitschleppen wollen... Aber jetzt...!
Bereits nach kurzer Zeit - inzwischen folgt uns ein zweites Boot mit zwei netten Thais aus Bangkok - werden wir an einer aufsteigenden Höhle ausgesetzt und sollen einem Treppenlauf folgen... Wir klettern also auf die Felsen, steigen die metallenen Stufen auf und wissen noch nicht so recht, wohin uns das führt, denn der Blick geht in eine Finsternis, die lediglich vom schwachen Strahl unserer Stirnlampen mal erhellt wird. Das Resultat: Wir erahnen eine Höhe und Tiefe in der Dunkelheit, sehen immerhin die Stufen unter unseren Füßen, sonst umschließt uns schwarze Dunkelheit... Und dann macht es Klick und wir schauen fassungslos in eine atemberaubende, magische Kathedrale der Natur... Eine Lichtschranke sorgt augenblicklich für ein Erleuchten dieser Finsternis, das ein Festival natürlicher Schönheit in Szene setzt... Wir erkennen jetzt eine riesige Halle, deren Ende wir im hinteren Bereich nur erahnen... Wir sehen ein faszinierendes Skulpturengebilde unfassbarer Größe...

Wir sehen hier Eindrücke beim Höhleneinstieg sowie unserer zwei Stopps mit dem Boot... Konglor Höhle, Laos (Fotos Magdalena Bosak und Jörg Schwarz)
- zum Vergrößern bitte anklicken! -
Wir sind fasziniert von der schieren Größe der hiesigen Halle, den wundervollen steinernen Schöpfungen der Natur und werden nach einigen weiteren Kurven in der unterirdischen Dunkelheit an einer zweiten, jetzt deutlich flacheren Stelle herausgelassen, an der ebenfalls beim Durchlaufen einer Lichtschranke das Licht erstrahlt. Während unser Boot dem Flusslauf folgt, laufen wir quasi parallel an einer magischen Höhlenwelt entlang, die immer wieder spektakuläre Formen und Formationen zu Stein gewordenen Wassers zeigt... Irgendwann flacht sich dieser Bereich wieder ab und eine Treppe führt uns zum Fluss hinab, wo unser Guide mit dem Boot bereits wartet...
Von jetzt an geht es in spektakulären Windungen und Flussschlingen ohne weitere Landbegehungen 7,5 km zum anderen Ende der Höhle mit dem Boot voran... Wir erleben in der Dunkelheit eine nicht erahnte Kühle, empfinden sie im Fahrtwind beinahe als Kälte, queren sandige Inselchen, gigantische Felsen und atemberaubende Deckenformationen, die mal flacher und geschliffen, dann wieder als hoch oben hängende imposante und furchteinflößende Felskonstruktionen erahnbar sind... Gott bewahre, sie mögen heute herunterstürzen... An einigen Stellen haben die Bootsleute die ansonsten wohl zu flache Fahrtrinne künstlich verengt und kleine Stromschnellen erzeugt, so dass hier das Wasser zwar schneller fließt, aber eben höher steht... Es vergeht einiges an Zeit, als wir schließlich Licht am Ende des Tunnels sehen und dennoch in ziemlicher Dunkelheit ein letztes Mal stoppen: Hier nun stehen wir vor einem Nadelöhr: Ein kleiner, kaum ernst zu nehmender Wasserfall - nein, wohl doch eher eine abschüssige Stromschnelle, versperrt unserem Boot den direkten Aufstieg auf die obere Ebene. Zwischen den Felsen dieses Bereichs presst sich von oben das Wasser uns entgegen und zwingt uns auszusteigen...
Eindrücke unserer letzten Meter in der Höhle, bevor wir sie auf dem Fluss verlassen und in Ban Phahom eine kurze Pause einlegen... Anschließend gehts 7,5 km zurück durch die Nacht... Konglor Höhle, Laos (Fotos Magdalena Bosak und Jörg Schwarz) - zum Vergrößern bitte anklicken!
Unsere Bootsleute - das Boot der Thais und unseres fahren bereits seit einiger Zeit in trauter Zweisamkeit gemeinsam über den unterirdischen Fluss - lassen uns auf einem flachen, wasserumspülten Felsplateau - so richtig weiß man nicht, wohin man tritt, weil Dunkelheit und Fließgeschwindigkeit des Wassers das verhindern - aussteigen und warten. Genau hierfür sollte man stabiles Schuhwerk tragen... Einer von beiden soll den Bug des ersten Bootes nun im Wasser stehend von vorne nach oben ziehen, der andere das Boot von der Seite nach oben drücken und schieben sowie ein wenig auch navigieren... Hinter das Boot kann man sich nicht stellen, da Wassertiefe und Strömung das unmöglich machen... Allerdings ist die Stelle hier derart eng und felsig und es bedarf in der starken Strömung einer hohen Kraftanstrengung, um das schwere Boot hinaufzubekommen... Es gelingt nun das erste Boot mit enormem Aufwand an der Schnelle vorbeizuhieven. Beim zweiten Boot geht alles schief...

Irgendwie verhakt sich der Bug unseres Bootes an den vorn liegenden Felsen, es gelingt dem zweiten Mann nicht, das Boot in die richtige Richtung zu schieben oder zu ziehen, offenbar ist das von der anderen Seite herunterschießende und schiebende Wasser jetzt zu stark, so dass man bereits erahnt, dass es die beiden nicht schaffen werden... "Can I help you?" höre ich mich sagen und stehe bereits - mich mit meinen Flip Flops im strömenden Wasser und auf sehr unebenem, nicht wirklich erahnbarem Grund etwas hilflos vortastend - neben dem ziehenden Mann, der meinen Versuch - ungern - aber halb verzweifelt annimmt. Das Boot wirkt bedrohlich verdreht und scheint zu kippen, während der hinten stehende Bootsmann sehen muss, dass er nicht von selbigem eingeklemmt wird... Gemeinsam ziehen wir nun vorn am Seil, doch das Boot ist verklemmt, irgendwie hakt es irgendwo. Hinten rettet sich nun der Mann mit einem Sprung gerade noch vor dem Zerquetschen seines Beines, als das Boot auch schon kippt, Wasser fällt von oben ein und läuft immer weiter voll... Es driftet nun zurück, wir können es nicht halten und haben große Mühe uns selbst auf den Beinen zu halten... Ich schlingere, versuche einen Ausweichschritt, um meinen Fall ins Wasser zu verhindern, als im Strom des Wassers mein Flip Flop Fahrt aufnimmt und genau in dem Moment vom Fuß reißt, als meine Fußsohle gerade auf dem unsichtbaren Boden aufschlägt... Ich trete barfuß in eine tieferliegende, felsige und mutmaßlich scharfkantige Kuhle... Der Auftritt schmerzt, aber ich habe Glück im Unglück, dass ich mich nicht verletze! Gerade noch kann ich in derselben Aktion meinen dahin schwimmenden Gummilatschen mit der Hand zu fassen kriegen, weil er sich selbst verklemmt, sonst wäre er sicher weg gewesen... Als ich sicher bin, dass mein Fuß heil geblieben ist, denke ich nur: Fuck! Das war Riesenglück und hätte richtig schief gehen können, denn hier gibt es wirklich extrem scharfkantiges Gestein... Vor meinem geistigen Auge sah ich schon meinen aufklaffenden, aufgeschlitzten Hacken und mein Blut im Fluss dahinfließen... Dramaqueen...

Für derartige Aktionen sind Fip Flops wirklich nicht geeignet. Mein Bootsmann bedeutet mir auch unversehens, lieber an den Rand zurückzukehren, folgt seinem nun halb abgesoffenen, in den Stromschnellen liegenden Boot und versucht zu retten, was zu retten ist, denn es füllt sich in Windeseile... In einer gefährlichen Lage, bis zum Bauch im Wasser stehend, schwingt er es seitlich hin und her, lässt Wasser ausschwappen und bekommt die Kontrolle zurück. Es schwimmt nun wieder, wird schnell ausgeschöpft und damit gerade noch gerettet, bevor es gänzlich in der Tiefe versunken wäre... Erneut versuchen es die beiden Bootsleute das Boot die Stromschnelle hinaufzuziehen, diesmal gelingt der Einstieg besser, die Spitze des Boots kommt auf dem oberen Level an und kann gezogen werden... Puh! Das war knapp und nun doch noch ein kleines Abenteuer auf dem Loop... Gut, dass das auch mein Fuß - glücklich aber heil - überstanden hat...
Unsere Ausfahrt aus der Höhle folgt, wir erleben eine Explosion von Licht sowie eine atemberaubende Öffnung der Landschaft, machen eine kurze Pause im Camp des Dorfes Ban Phahom und dann geht es auch schon zurück, dieselbe Stromschnelle entlang, nun aber fahrend (sic!) und mit dem Schwung des Wassers auch völlig problemlos hinab, ehe die erneute Durchquerung der insgesamt atembaraubenden Höhle erfolgt. Wir sind begeistert und ein wenig durchgefroren... Denkt an einen Pullover da drin, der Zugwind des Bootes kühlt ganz schön aus und genießt es!



Unser vierter Tag des Loops endet am Abend wie geplant im Chillout am Lagerfeuer in unserer formidablen Anlage am Fluss... Wir treffen Jörg (sic!) aus Höxter (Westfalen), der inzwischen viele Jahre mit seiner indonesischen Frau und gemeinsamem Kind in Jakarta lebt und für die ASEAN arbeitet, eine sagenhaft spannende und interessante Lebensgeschichte erzählt und mit dem der Abend nochmal einen wundervollen Höhepunkt erlebt... Zu uns gesellen sich auch die Locals des Resorts und ein bunter Abend eines faszinierenden vierten Loop-Tages neigt sich für uns dem Ende zu!
Thakek-Loop: Tag 5
Anders als geplant, beschließen wir für heute die Rückkehr in das Sainamhai Resort, das für uns noch ein Stück weit mehr Sehnsüchte erfüllt, als das hiesige Resort, das uns aber keineswegs irgendwie enttäuscht hat. Irgendwie hat das Sainamhai - es ist ja auch schon länger am Start - doch ein Stückchen mehr Seele und wir freuen uns auf die gute Küche, Vongsamay und den Chillout am Nachmittag. Nach einem Kaffee und einem Frühstück, machen wir uns auf den Weg zurück in das gut 1 Stunde Fahrzeit zurückliegende Ban Namsanam - das uns morgen dann auch noch - zwei Fliegen mit einer Klappe - eine verkürzte Reisezeit beschert. Auf dem Weg machen wir unser Vorhaben wahr und halten an der Nam None Höhle, die nach Aussage unseres Dirk von den Mad Monkeys ebenfalls eine sehenswerte Höhle darstellt und noch weitgehend untouristisch ist... Auch sie sei eine der größten und faszinierendsten Höhlen von Laos...
Wir biegen auf dem Weg also gleich hinter der großen Brücke ab, wie uns noch Vongsamay am Vortag beschrieben hatte und erreichen nach kurzer Fahrt durch wunderschönen Baumbestand direkt zu Füßen eines gigantischen Karsts den Eingangsbereich der Höhle... Am Ort des Tickethäuschens - wir sind weit und breit die einzigen Touristen - werden gerade Bungalows und ein paar weitere Gebäude aus dem Boden gestampft, mithin befindet sich die organisierte Vermarktung der Höhle wohl erst im Aufbau... Wir zahlen das Ticket und fragen nach einem Guide, erhalten allerdings die Information, dass es hier jetzt noch keinen gibt - wir müssen das alleine machen... Wir sollen uns aber keine Sorgen machen - einfach dort entlang...



Wir parken unser Moped, überlassen den Arbeitern die Aufsicht über unser Gepäck und blicken von oben auf einen völlig versiegten Flusslauf, der zu einem Höhleneingang führt... Ob auch diese Wasserknappheit auf die chinesischen Staudammprojekte zurückzuführen sind, die zwar dem Nachbarn Thailand benötigte Energie beschert und den chinesischen wie laotischen Regierungsbeamten die Taschen füllt, während die Landbevölkerung hier unter Wassermangel leidet...? Noch während wir das diskutieren, laufen wir auf einen Baumstamm zu, der am Boden liegt und zum Passieren gerade mal einen Meter Platz zu einem großen Felsen lässt, - um an ihm vorbei nach unten zum Höhleneingang zu gelangen. Noch wundere ich mich über das hier überall verteilte Stroh am Boden, als ich zu meinen Füßen raschelnde Geräusche wahrnehme und gerade noch das Auseinanderstieben von etwas Schnellem, Beweglichen erkenne... Und dann realisiere ich es: Schlangen huschen und winden sich an genau der Stelle, auf die ich meinen Fuß als nächstes setzen will... Mir jagt der Schrecken in die Glieder, ich springe automatisch hoch, weiche zurück und hinter mir schreit Magda auf - wohl wegen meiner Reaktion, noch gar nicht wegen der Schlangen... Schlangen - das hat noch gefehlt...!
Tatsächlich sind wir offenbar mitten in einen Wurf kleiner Schlangen geraten, in dem etwa vier bis fünf - wie wir im Nachhinein erfahren - giftige Rothals-Wassernattern sich gesonnt zu haben scheinen... Offenbar hat irgendjemand hier ganz bewußt das Stroh platziert, weil man die Bewegung der Schlangen anhand des Raschelns des Strohs gerade noch erkennen kann - wenn man ein wenig aufmerksam ist... Die kleinen Schlangen - etwa 30 - 40 cm lang - sind mindestens so erschrocken wie wir, suchen sich schleunigst zu verstecken, was nicht allen sogleich gelingt und züngeln nervös vor sich hin, während sie hektisch nach einem Unterschlupf suchen... Mein Herz jedenfalls schlägt bis zum Hals, denn in meinem Verständnis sind bei einem Nest von kleinen Schlangenkindern doch auch sicher die Eltern nicht weit, oder? Egal, mir ist auch diese Erfahrung schon Nervenkitzel genug und ich beginne zu realisieren, wie unbedarft wir hier in Asien in den vergangenen Jahren in Höhlen unterwegs waren...

Noch etwas unter Schock stehend, gelingen mir diese Bilder der eigentlich sehr possierlichen Tierchen... Nam None Cave, Laos (Fotos Jörg Schwarz)
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Es dauert eine Weile, bis wir uns trauen, das Nadelöhr zu passieren... Doch die kleinen Schlangen haben sich erstmal versteckt und lassen uns in Ruhe... Versteht sich aber von selbst, dass ich mich in der Höhle jetzt sehr gemessen verhalte, jeden Schritt sorgfältig tangiere und mit einer gewissen Anspannung in die riesige Höhle hineinlaufe... Auch laufen wir keinen Meter weiter, als wir wegen der Sichtverhältnisse in der Dunkelheit gerade noch verantworten können, denn weder haben wir gute Lampen, noch wollen wir im Dunkeln den Eltern der Kleinen begegnen... Ich nehme vorweg, dass uns am Nachmittag Vongsamay noch berichten wird, dass diese Region - das Konglor-Tal - einst das Tal der Kobras genannt wurde... "Als wir hier vor 20 Jahren das Grundstück gekauft haben, sind uns regelmäßig Kobras, ja sogar Königskobras hier begegnet, die Gegend war voll von ihnen! In den Jahren haben die Bauern hier täglich die Kobras mit Macheten gekillt... Heute sieht man sie nur noch selten!" Man merkt ihm eine Mischung aus Bedauern und Wohlwollen an...
Wie dem auch sei: Wir marschieren mit Respekt in die Nam None Cave und sind auch hier schwer angetan. Ein riesiges Gewölbe hängt über uns und man fühlt sich klein und kleiner in der Halle... Rundgeschliffene Steine liegen allethalben zu unseren Füßen und wir machen im Hintergrund der Höhle eine dunkle Fortsetzung aus, die uns weiter in die Tiefe geführt hätte, wären wir mit einem Guide unterwegs gewesen und hätten wir angemessene Taschenlampen dabei gehabt... So laufen wir bis zu dem Punkt und drehen ab, als das Licht zu schwach wird. Ohne Guide hier rein? Niemals!

Schnell sieht man die Hand vor Augen nicht mehr... Impressionen aus dem Eingangsbereich der Namm None Cave, Zentrallaos (Fotos Magdalena Bosak und Jörg Schwarz)
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Als ich heute auf dem Moped sitze, die Maschine anrollt und ich die Beine vom Boden lösen darf, habe ich irgendwie ein befreiendes Gefühl... Die Begegnung mit den Schlangen, aber auch zahlreichen Trichterspinnen wirkt nach... Wir fahren vorbei an wundervoller Landschaft zurück zum Sainhamai Resort, nehmen wieder den uns schon bekannten Bungalow am Fluss in Empfang, speisen vorzüglich laotische Küche und freuen uns sehr, dass auch unsere Gastgeber über unsere schnelle Rückkehr ähnlich erfreut sind wie wir... Hier haben sich offenbar Seelen getroffen und wir haben auch weiterhin fantastische Gespräche und schöne Stunden zusammen...
Wir chillen am Nachmittag in unserem kleinen Paradies, bewerten das Sainamhai angemessen positiv auf Booking.com und freuen uns einige Tage später ein Loch in den Bauch, als wir die Reaktion auf unsere Bewertung lesen... Offenbar antwortet Vongsamay jedem einzelnen Gast nach dessen Bewertung mit einer Danksagung. Etwa die 10 letzten dieser Danksagungen habe ich mir angesehen, sie lauten immer so: "Thank you very much for visiting our Sainamhai Resort, see you again!" Bei unserer Bewertung lese ich folgendes Feedback: "Thank you very much for visiting our Sainamhai Resort, we miss you and your wife Magda, hasta la vista!" Wie unfassbar persönlich diese wenigen zusätzlichen Worte sind! Welch nette Geste! Danke!



Thakek-Loop: Tag 6
Die kommenden zwei Tage fahren wir den Weg zurück, den wir gekommen sind... Dabei nehmen wir uns aber erneut ein paar neue Ziele sowie andere Unterkünfte vor, an denen wir auf dem Hinweg zeitbedingt nicht gehalten haben. Wieder müssen wir zunächst im Zeitfenster 11:30 - 13:30 Uhr die Baustelle zwischen Nahin und Ban Thabak passieren, so dass diese Zeitvorgabe uns zum einen einen entspannten Start am sechsten Looptag beschert und wir noch ausgiebig frühstücken und uns herzlich verabschieden können, uns aber zum anderen wieder Zeit für weitere Highlights raubt. Unsere Idee für die Durchquerung der Baustelle: Wir fahren mit dem Moped um 11:30 Uhr an die Spitze des vor der Absperrung wartenden Konvois (so natürlich nur mit Moped möglich), preschen möglichst vor den großen Vehikeln los und kommen im ersten Schwung durch die Engstelle... Überraschend werden wir schon 11:15 Uhr als Moped durchgewunken, als wir gerade ankommen und uns anstellen wollen. Wir freuen uns völlig unbehelligt von LKWs und Autos über die Piste zu kommen ... und ... verlieren trotzdem: Die Gegenseite erreicht - wie kann das sein? - den einspurigen Engpass noch vor uns - es ging um vier Autolängen oder so - und hunderte Fahrzeuge lassen es sich nicht nehmen, nun genüßlich an uns vorbeizufahren und uns den Weg zu versperren... Keine Sau regelt das hier irgendwie, Gerechtigkeit gibt es nicht, es gilt das Recht des Stärkeren...
Als wir eine erste Lücke sehen, sind hinter uns natürlich längst alle anderen Fahrzeuge aufgeschlossen und wir müssen sehen, dass wir vor denen davonkommen... Ich sage nur: Staub! Und nein, ganz ohne Staubfressen ging es auch dieses Mal nicht...
Unser erstes Tagesziel für heute ist der Cool Pool - ein natürlicher Pool aus atemberaubend schönfarbigem, grün-blau schimmerndem Quellwasser, in dem wir uns der Welt mal wieder in Badehose präsentieren wollen... Wir cruisen zunächst gemütlich die schöne Strecke über Ban Thabak entlang, genießen die Landschaft und halten hier und da... Wir sind von unserer Fahrt und der Umgebung so begeistert, dass wir die Abfahrt zum Pool ganz offensichtlich übersehen... Als wir schon merken, dass wir zu weit gefahren sind, landen wir auch schon bei der Einfahrt zu Dragon Cave, stoppen frustriert und trinken hier erstmal einen Kaffee... Wie konnte das passieren?



Wir fragen uns kurz, ob wir die 20 - 30 Minuten zurück fahren wollen... Der Pool selbst kostet uns womöglich weitere 1 - 1,5 Stunden, weil man noch von der Straße abfahren müsste. Wollen wir gerade überhaupt baden? Wir schauen uns gegenseitig in die Augen und beschließen, dass wir das jetzt nicht tun wollen und setzen unsere Fahrt einfach fort - ein Wohl auf die Spontanität und Freiheit...! Wir verzichten heute auf den Cool Pool, aber an alle, die das noch vor sich haben: Machen, sieht auf Bildern ziemlich geil aus!
Wir fahren weiter, passieren erneut Lak Xao und die folgende, bereits bekannte fantastische Naturlandschaft, nutzen die gewonnene Zeit für einen ausgiebigen Stop bei den Sandstone Budddhas... Wir hatten sie bereits auf der Hinfahrt gesehen, gerade noch so, aus den Augenwinkeln, weil wir da gerade etwas Verkehr hatten. Auf dem Rückweg nun halten wir an, laufen und klettern ein wenig um die Felsen herum und knipsen die vielzähligen schönen Felsskulpturen, die hier in den Naturstein gearbeitet wurden... Nebenbei bietet die Umgebung weite Blicke auf unberührt wirkenden Dschungel...

Bei den Sandstone-Buddhas - wir klettern ein wenig in den Felsen herum, um die Umgebung zu genießen... Zentrallaos (Fotos Magdalena Bosak und Jörg Schwarz)
Wieder geht es quer über Brücken und Dämme über den Nam Theun Stausee hinweg - das Licht steht nun anders als zu unserer Erstdurchfahrt - und wir machen noch mehr Fotos... Schließlich pausieren wir am Phosy Thalang - unserer früheren Unterkunft. Da es hier mal wieder ziemlich windig und frisch ist, essen wir ein heißes Süppchen und sehen zu, dass wir nach Nakai und ins Nakai Resort kommen - unsere heutige Unterkunft -, die wir nach einem langen Tag nun ganz schön ersehen. Wir können heute kaum noch sitzen... Wir lernen den sympathischen Oleg kennen, der bereits seit Jahren durch die Welt reist, hier gerade ein Volontariat macht und an der Rezeption für ein Upgrade unserer Zimmerbuchung sorgt... Gerade wurden ihm Geld und Ausweispapiere in Vientiane gestohlen, da braucht es kreative Lösungen, um trotzdem noch in Laos bleiben zu können und die Reise zu strecken...
Wir werden mit ihm und anderen nach Sonnenuntergang für ein schönes Feuer im weitläufigen Resortbereich sorgen und gemeinsam mit einer Gruppe Franzosen - überhaupt viele Franzogen in Laos unterwegs - einen netten Abend verbringen... Wir spielen hier Boule, laufen kurz zum See hinunter, der hier aber eingezäunt wenig attraktiv erscheint, und sind einfach froh für heute früh ins Bett fallen zu können - es war heute unsere längste und anstrengendste, aber trotz der Wiederholung, wieder eine atemberaubend schöne Etappe...



Thakek-Loop: Tag 7
Der letzte Tag unseres Roadmovies... Da wir früh erwachen und zeitnah nach Thakek zurückkehren wollen - wir freuen uns auf eine Massage, auch wenn die hier nicht mit den Massagen Thailands mithalten können - machen wir uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg zurück. Immer wieder passieren wir auch heute die schönsten Karstgebirge, sehen wir frisch gesetzte Reisfelder oder haben formidable Weitblicke in die Landschaft. Wir können das erst genießen, haben bald aber aufgrund des aus Vietnam herunterkommenden Verkehrs nur bedingt Spaß daran. Spätestens ab der Abzweigung zur vietnamesischen Grenze nimmt der Schwerverkehr enorm zu und stresst beim Mopedfahren. Es ist heute Montag und das scheint das Verkehrsaufkommen - vor allem LKW - noch einmal intensiviert zu haben. Sollte man sich für die Zukunft merken: Montags ist es besonders schlimm!
Wir machen aus dem Mißstand eine Tugend, fahren immer mal wieder von der Piste herunter und cruisen in die abgehende Landschaft hinein, in der ja unzählige Höhlen einladen - Elephant Cave, Cool Breeze Cave, Xieng Liab Cave und andere -, die auf unbefahrenen, zumeist idyllischen Landwegen ja auch erst mal erreicht werden wollen. Uns zieht es zum Beispiel auch zum Green Climbers Home, nicht weil wir irgendwie unter die Kletterer gegangen wären, sondern weil die Landschaft hier - Pha Tam Kam -, in der unzählige Kletterflächen ausgewiesen sind, wunderschön sein soll und weil wir von einer legendären Anlage inmitten atemberaubender Kulisse hören. Man trägt uns zu, dass dieser Ort eine nette Bar habe - die Kneebar -, die eine der gechilltesten im gesamten Loopbereich sei und wir hier einfach eine Stippvisite abhalten sollten. Gesagt, getan: Wir biegen ab, holpern noch ein paar hundert Meter auf einer wilden sandigen Piste, fahren noch am Stammhaus der Green Climbers vorbei und stehen irgendwann vor der Kneebar!



Wir befinden uns nun inmitten einer engen Talsohle, die von hohen, bewachsenen Karstfelsen umgeben ist... Es ist still und ruhig hier, alles grün bewachsen, Bäume, Strauchwerk und Bambus wechseln sich ab und gehen in die bewachsenen, aber zum Klettern auch gut geeignete, kahle Karste über. Vor uns tauchen ein paar Bungalows der eher einfachen Art auf, ein auf Stelzen in die zweite Etage hoch gebautes Gebäude - überwiegend aus Holz und Naturmaterialien - ist in der Mitte platziert. Lauschige Musik und eine relaxte Atmosphäre sind vernehmbar und das Geklimper von Besteck und Kaffeetassen... Wir stellen unsere Maschine ab, beschließen mal zu schauen, ob wir einen Shake oder ähnliches bekommen, und klettern die steile Eingangstreppe der Kneebar hinauf. Ein wirklich einladendes kleines Restaurant/Café, gemütlich gestaltet und ein wenig an den früher häufiger zu findenden Hippiestyle erinnernd, zeigt sich uns. Im hinteren Teil des Gebäudes sind auf einem Podest die typischen Liegematten an flachen Tischen ausgelegt, Dreieckskissen dienen als Lehne... Vorne die Bar, an der wir gleich mal bestellen, bevor wir die letzten zwei Matten auf dem Podest in Besitz nehmen...
Es ist wahnsinnig schön hier, gechillte Stimmung - wir fühlen uns an längst vergessene Zeiten in Thailands Inselwelten zurückerinnert, als diese noch von wenigen gemütlichen Hippies und reisenden Backpackern erschlossen wurden, bevor der Massentourismus sie von der Bildfläche tilgte und die einfachen, gechillten und kreativen Bungalowanlagen durch standardisierte und auf modern gestylte Luxusresorts ersetzte... Na klar haben die auch ihren Reiz, aber eben nicht diese Gemütlichkeit... Wir genießen das Ambiente, zwei leckere Lassies, wundern uns auch nicht über die keineswegs Hippie-liken Preise - schon die rustikalen Bungalows haben einen stolzen Preis aufgerufen - und schauen uns noch ein wenig in dem atemberaubend schönen Areal um. Kletterer sehen wir in den Bergen heute nicht - aber dafür sind wir ja auch gar nicht hier...

Rund um die Kletterfelsen der Pha Tam Kam, Laos (Fotos Magdalena Bosak und Jörg Schwarz)
Wir befinden uns auf den letzten Metern unserer Thakek-Loop-Tour, denn schon geht es im Gerangel mit zahlreichen großen Lastkraftwagen in die enge Stadt hinein. Noch haben wir ein paar Tage Zeit, um uns gut zu erholen: Wir genießen noch einmal das unprätenziöse und zauberhafte Thakek, lassen unsere vom Mopedtrip steife Muskulatur durchkneten, genießen ein letztes Rindfleisch-Laab und machen uns am nächsten Tag über den Mekong zurück nach Thailand auf. So gut es uns auch in Nakhon Phanom gefallen hat, wir verbleiben dieses Mal nicht, lassen uns gleich zum Flughafen bringen und laufen noch am selben Abend durch die Gassen des Khao San Road-Kiezes in Bangkok, den die Massen der Hauptsaison nun endgültig eingeholt haben...
Hier haben wir noch zwei wundervoll entspannte Tage, an denen wir noch ein wenig shoppen, weitgehend aber die kulinarischen Höhen erklimmen und uns - womöglich für länger - von der thailändischen Hauptstadt verabschieden müssen... Unsere zukünftigen Reisepläne gehen an der Stadt der Engel mutmaßlich erstmal vorbei: Vietnam und Nepal stehen im asiatischen Raum als nächstes auf dem Plan...
Aber wer weiß, was kommt!? Die Hände von Thailand zu lassen, fiehl uns schon immer schwer... ;-)
Eure Spurenwechsler

Empfehlungen
Bangkok
Unterkunft
- Wir waren - wie schon zuletzt - wieder im New Siam II Hotel: 50 Phra Athit Rd, Chana Songkhram, Phra Nakhon, Bangkok 10200, Thailand... - Weiterhin recht günstig, kleine aber funktionale Zimmer, Pool und fußläufig zum Khao San-Kiez... Ganz gutes Frühstück und gut ausgestattete Zimmer - die derzeit beste Option für unsere Belange in BKK (2025).
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Speisen
Neben unseren früheren Empfehlungen, die über den vorhergehenden Link zu finden sind, sind wir unseren früheren Entdeckungen treu geblieben und heben daher folgende nochmal hervor:
- Zu unserem absoluten Favoriten aufgestiegen ist und bleibt dieser Nudelsuppen-Laden: Weltklasse! Khun Daeng's Vietnamese Noodle, 68-70 Phra Athit Rd, Chana Songkhram, Phra Nakhon, Bangkok 10200, Thailand , der vor allem bei Thais sehr angesehen ist und auf hohem Niveau vor allem beste Suppen, aber auch großartige Frühlingsrollen und Salate bietet!
- In den Restaurants am Fluss, hinter dem Amulettmarkt, stechen die Läden
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- Khun Ek und Lindas Kitchen hervor - einfach reinsetzen, am Fluss speisen und genießen - wir waren stets zufrieden!
- Nochmal hervorheben wollen wir die sehr sehr leckeren Murtabaks im Roti-Mataban Tha Prachan, gleich an der Ecke des Zugangs zu den kleinen Restaurants...
- Für ein gepflegtes Bierchen am Abend eignen sich noch immer die direkt vor dem New Siam III Hotel erst abends nur für Getränke aufgebaute Bar (quasi kurz vor der Kurve der Ram Buttri Alley) sowie das Urgestein Geckobar, in derselben Straße (Ram Buttri Alley) an der Ecke zur kleinen Chana Songkhran Alley...
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Allgemeines
Wir waren während dieser Reise nicht auf irgendeiner Entdeckungstour in Bangkok und haben unseren früheren Empfehlungen daher nichts hinzuzufügen...
Eine Ausnahme:
- Wir empfehlen für den Transfer vom Nationalen Flughafen Don Mueang in den Khao San Kiez den einfach im Terminal 1 zu findenden günstigen und schnellen Flughafenbus A4! Pendant zum S1 vom Suvarnambhumi Airport zur Khao San Road!
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Chiang Mai
Unterkunft
Weiterhin optimal:
- Shan Boutique Hotel, 9/2 Soi 7 Moon Muang Road A, Altstadt, Chiang Mai, Thailand, 50200, das vom Stil her gar kein klassisches Boutique Hotel darstellt, dafür ein vollkommen funktionales, helles, geräumiges und mit allen Annehmlichkeiten ausgestattetes Familienhotel ist, in den es kein Frühstück mehr (!), aber charmanten Service gibt! Das alles recht günstig. Man merkt, dass es sich hier um einen gut geführten Familienbetrieb handelt.
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Speisen
- Unser absolute Nr. 1 bleibt: Das kleine und bescheidene Thairestaurant Mee Gin Thaifood, Ratvithi Rd, Tambon Si Phum, Mueang Chiang Mai District, Chiang Mai 50300, in dem einfach alles ganz großartig zubereitet ist und köstlich schmeckt... Die teils raue Gangart ignorieren, bestellen und genießen! Bestes Khao Soi u.a. Authentisch Thai!
- Sehr gut ist auch immer das schon etwas touristischer angehauchte Number 9 Restaurant: 207 soi 9 Tambon Si Phum, Mueang Chiang Mai District, Chiang Mai 50200, Thailand - einfache aber gute Küche zu normalen Preisen...
- Ein guter Egg-Coffee gefällig? Findet ihr hier: Improvise Coffee, 43 Ratvithi Rd, Tambon Si Phum, Mueang Chiang Mai District, Chiang Mai 50200, Thailand - sehr gut! Netter Sitzbereich im Garten oder auf dem Dach!
- Nicht mehr existieren tut - nach allerneuesten Informationen - die Love Shack Bar! Eine kleine Katastrophe!
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Allgemeines
Wir verweisen auf unsere früheren Empfehlungen!
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Nakhon Phanom
Unterkunft
- Wir waren sehr zufrieden mit dem Porpiang Hotel: 90/9 Jert Ja Alley, Nai Mueang, Mueang Nakhon Phanom District, Nakhon Phanom 48000, Thailand; qualitativ hochwertiges Hotel der Mittelklasse, charmanter, aber nicht immer englischsprachiger Service, gute Option, perfekte Location mit einem der besten Restaurants vor der Haustür.
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Speisen
- Wir empfehlen das vor dem Porpiang Hotel gelegene Jojo Ice Restaurant... Beste Küche, Bestellvorgang schwierig - kaum Englische Sprachkompetenz - aber süß! Und gute Gerichte!
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Allgemeines
- In Nakhon Phanom ist uns in der Kürze der Verweilzeit nicht allzu viel begegnet, das hier Erwähnung finden müsste...
- Nett ist der Nightmarket, auch als Walking Street bekannt, an dem man sich an unzähligen Ständen gut durch die thailändische Häppchen-Küche durchprobieren kann...
- es gibt an der Parallelstraße zum Mekong zahlreiche nette Restaurants zur Flusseite, an der man schöne Blicke hinüber nach Thakek hat...
- Wir haben uns mit dem Tuc Tuc zum Busbahnhof fahren lassen, von wo aus regelmäßig - im Hotel erfragen - Busse über die Freundschaftsbrücke nach Laos (Thakek) fahren (kann bis zu 2 Stunden dauern). Die lassen einen auf beiden Seite der Grenze an den Grenzposten raus (in beide Richtungen Visa on arrival möglich - und sammeln einen auch wieder ein... Von Laos nach Thailand müsst ihr darauf achten, dass ihr Euer Gepäck bei den thailändischen Behörden nicht im Bus lassen dürft, weil es an der Grenze gescannt wird - die nehmen es dort aus dem Bus heraus und lassen es ggf. einfach dort stehen, also kümmert euch darum, wenn ihr zur Passkontrolle/ Visumsstelle auf thailändischer Seite geht - ihr müsst euer Gepäck bei euch haben, es wird nicht vom Bus rüber transportiert, wie sonst an allen Grenzposten vorher...
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Thakek
Unterkunft
Wir haben in zwei Häusern gewohnt, die beide für uns O.K. waren, sich vom Standard aber sehr unterscheiden...
- das sehr einfache Bamboo Hostel, Ban Thakhek Neua, Thakhek 12000, Laos, ist für ein, zwei Nächte völlig O.K., vor allem wenn man das DZ mit eigenem Bad hat... Wir sind dann umgezogen in ein DZ ohne Bad, auch Betten im Großraum existieren. Leider sind dann die Duschen und Toiletten mitten im Küchen- und Gartenbereich... Aber alles gut! Kann man machen. Sofern die Besitzer denn mal anwesend sind - was sie kaum waren - bekommt man sogar guten Kaffee, es werden Touren und Ausflüge verkauft, es existiert ein Pool und man kann seine Rucksäcke - ungeschützt im Treppenhaus - zwischenlagern... Na ja, Vertrauen ist alles...
- Zurück vom Loop hatten wir ein günstiges Angebot im fast schon dekadenten Boutique-Hotel Bouton d'Or, an der Mekong-Promenaden-Straße... Tolle Zimmer mit guten Möbeln, ein mittelprächtiges Frühstück, Rezeption 24-Stunden... Ja, kann man machen! Charme hat das aber auch nicht mehr...
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Speisen
- Unsere Nummer 1 in Thakek ist das richtig gute und gemütliche Shong Fang Khong Restaurant am zentral gelegenen City-Shrine in der Singapore Road. Tolle Auswahl an laotischen und westlichen Gerichten, wobei die laotischen richtig gut waren... Netter empfehlenswerter Laden mit charmantem Service!
- auch zufrieden waren wir draußen, direkt am Mekong, in den Streetrestaurants: Das Ping Bae Mekong Restaurant bietet ebenfalls ganz leckere Sachen an und man sitzt im Freien am Flussufer...
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Allgemeines
- In Thakek passiert nicht viel, hier kann man echt runterkommen... Ein wirklich nettes, freundliches Städtchen mit schöner Straße zum Mekong, einem schönen Tempel, Massagesalons und Restaurants... Wenn man von hier aus schon einiges unternehmen will, kann man hier gut ein paar Tage chillen...
- Man muss nicht auf den Loop warten und alles im Rahmen dieser Tour machen. Mietet euch vorher ein Moped und erkundet die zahlreichen Sehenswürdigkeiten von Thakek aus, die von hier aus gut mit Rückkehroption zu besichtigen sind:
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- The Giant Wall
- Elephant-Cave
- Green Climbers Home - Kneebar
- Wasserfälle in Richtung Süden
- und vieles mehr
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Ausblick
Spurenwechsler sind zurück in der Heimatbasis.
Wir arbeiten noch unsere Empfehlungen und Erkenntnisse aus der Thakek-Loop-Tour aus, gestalten hierzu einen eigenen Beitrag in der Kategorie Praktische Reisetipps - wird in gut zwei Wochen dort zu finden sein - und gehen erstmal wieder nur unseren Reiseträumen und -erinnerungen nach...
Im Jahr 2025 werden wir erneut einige europäische Ziele besuchen - Portugal steht weiterhin ganz oben auf der Agenda. Sicher werden wir unsere Pläne für einen weiteren Vietnambesuch konkretisieren und mal schauen, ob wir diesen Trip nicht mit Freunden machen. Im Zentrum unserer nächsten großen Asientour wird aber auch - und vor allem - das genauso kollossale und spannende wie arme und wilde Nepal stehen... Es geht also in den Himalaya und ran an die großen 8000er...
Lasst Euch überraschen und bleibt uns auch im Neuen Jahr treu!
Eure Spurenwechsler

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